Josef Elas starb am 2. April bei einem tragischen Verkehrsunfall

KAB trauert um ehemaligen Vorsitzenden

Josef Elas verteidigte seinen Standpunkt immer aus Überzeugung - ob mit dem Strom oder dagegen, war dabei nicht entscheidend. Foto: VA

Josef Elas verteidigte seinen Standpunkt immer aus Überzeugung - ob mit dem Strom oder dagegen, war dabei nicht entscheidend. Foto: VA

Erding · Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Erding trauert um ihren ehemaligen Vorsitzenden Josef Elas - einen Macher und Unternehmer, der sich dem Gemeinwohl verpflichtet sah. Der 71-jährige wurde am 2. April in Folge eines tragischen Verkehrsunfalls aus der KAB-Familie gerissen.

Seit 2008 engagierte sich der ehemalige Bankvorstand mit einem von ihm gegründeten Hilfsprojekt in Ghana. Nach dem Raiffeisen-Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" hat Elas den Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive eröffnet. James Acheampong, seinen Projektleiter in Ghana, hat er in Vilsbiburg kennen gelernt. Um für seine Familie zu sorgen, ging der hochgebildete Ghanaer nach Deutschland und arbeitete im Straßenbau.

Für Elas war die Begegnung mit James Acheampong ein Schlüsselerlebnis. Der rohstoffreiche afrikanische Kontinent wird nicht nur seiner vielen Bodenschätze beraubt, er verliert durch Arbeitsmigration auch seine fähigsten Menschen. Elas, der vor seiner Bankkarriere eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvierte, entwickelte daraus sein "FÖLA-Konzept". Bestehend aus einem hohen Selbstversorgungsgrad der Bevölkerung durch ökologisch angepasste Landwirtschaft in Ghana und den positiven Erfahrungen aus genossenschaftlichem Zusammenhalt.

Regelmäßig beklagte Elas im Kreise der KAB die bürokratischen Hürden und Vorgaben, die es ihm und anderen Engagierten erschweren schneller und effektiver mit praxisnahen Projekten voran zu kommen. Bei jedem Antrag brauche es eine Machbarkeitsstudie, die unnötig Ressourcen und Mittel verschlingt und oft ein Vielfaches an Kosten verursacht als die Maßnahmen ohne Fördergelder kosten würden.

Mit Beginn der Migrationsbewegung im Jahr 2015 mischte sich Josef Elas auch innenpolitisch ein. Mit seinen legendären Ein-Mann-Demos tauchte er auf vielen Veranstaltungen der CSU auf. Ein großes Schild illustrierte das Föla-Konzept und mit seinem freundlichem Wesen lud er die Delegierten immer wieder zum Dialog und zum Nachdenken ein. Im Zentrum seiner Kritik stand meist die Politik der Bundeskanzlerin.

Gemeinsam mit der KAB hat er seine Erfahrungen und Forderungen in Bildungsveranstaltungen im Erzbistum München und Freising in die Gesellschaft getragen. Als Kreisvorsitzender der KAB übernahm er kommissarisch die Leitung und führte gemeinsam mit Ina Hallermann den Verband wieder in ruhigeres Fahrwasser.

Mit der KAB und mit dem Verein FÖLA hatte Josef Elas noch große Pläne über die er kurz vor seinem Tod in der Hanns-Seidel-Stiftung mit Weggefährten gesprochen hat. Auf dem Heimweg übersah Josef Elas einen stehenden LKW, fuhr ungebremst auf und konnte nur noch tot geborgen werden.

"Gott hat seinen fleißigen und tapferen Helfer zu sich zurück geholt" - mit diesen Worten verabschiedet sich die KAB von Josef Elas. Die KAB wird ganz im Sinne von Josef Elas seine begonnene Arbeit fortsetzen und ihm tief verbunden bleiben.

Artikel vom 11.04.2019
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