Entscheidungen vor Ostern

Erdinger Stadtrat musste sich mit Christkindlmarkt befassen

Erding · Das Osterfest steht vor der Tür und der Volksfestausschuss des Erdinger Stadtrats musste sich mit der Adventszeit befassen. Zentrales Ergebnis: Die Stadt Erding übernimmt als Veranstalter den Christkindlmarkt.

Die Stadt löst damit den Verschönerungsverein ab, der 30 Jahre lang den Christkindlmarkt organisiert hat. In der intensiven Beratung hat das Gremium gleich eine ganze Reihe von durchgreifenden Änderungen für diese zentrale Veranstaltung zur Weihnachtszeit beschlossen. So wird die Eisfläche auf den kleinen Platz verlegt und etwas verkleinert. Darüber hinaus kommt statt echtem Eis ein spezieller Kunststoffbelag zum Einsatz, dessen Gleitfähigkeit nach Informationen aus dem Ausschuss um zehn Prozent unter der von echtem Eis liegt. Dafür fallen keine Energiekosten für die Eisbereitung an, der anhaltende Lärm von den Aggregaten dafür entfällt, und unter dem Strich sehe die Ökobilanz auch gleich ganz anders aus. Bei einer Versammlung der Freien Wähler, auf der alle diese Änderungen diskutiert wurden, wurde dies positiv kommentiert. Der Christkindlmarkt läuft darüber hinaus nur noch vom ersten Advent bis zum 23. Dezember. Danach wird abgebaut. Die Hütten stellt in der Regel die Stadt zur Verfügung, weil diese Wert auf ein möglichst einheitliches, harmonisches Erscheinungsbild legt. Auch die Sicherheit soll verbessert werden. So wurde kritisiert, dass bisher eine genaue Ausweisung der Rettungswege gefehlt habe. In der Versammlung der Freien Wähler wurde auch Verbesserungsbedarf beim Warenangebot auf dem Christkindlmarkt angesprochen. So meinte Fraktionssprecherin Petra Bauernfeind: "Verabschieden müssen wir uns von dem Gedanken, dass es ein hochkünstlerischer Christkindlmarkt wird." Besagte Verkaufsbuden werden auf dem Schrannenplatz aufgebaut, genau dort, wo bisher die Eisfläche war.

Deutlich wurde auch, dass diese vielen Änderungen nicht so ganz freiwillig vonstatten gehen. Tatsächlich hatte es einige Reibereien beim letzten Christkindlmarkt gegeben, dazu kamen teilweise vernichtende Kommentare in den Medien. Dass vier stadtbekannte Händler beim letzten Christkindlmarkt nicht zugelassen worden waren oder einfach nicht da waren, sei vielen Besuchern unangenehm aufgefallen. In den Jahren davor hatte es auch eine ganze Menge Ärger gegeben, bis hin dazu, dass ein nicht zugelassener Händler Klage eingereicht hatte. Das Ziel, vor dem 24. Dezember den Schrannenplatz wieder frei zu haben, greift eine Kritik auf, die in den vergangenen Jahren mehrfach geübt worden ist. Der große Aufwand, der bisher für die Eisfläche betrieben werden musste, hat nämlich dazu geführt, dass alle Installationen und Einrichtungen über die Weihnachtstage stehen geblieben sind. Dass sich das Gremium jetzt zur Osterzeit mit diesem winterlichen Thema befassen musste, hat einen guten Grund: Jetzt müssen die ersten planerischen Schritte unternommen werden, zum Beispiel die Ausschreibung der besagten Eisfläche. Hierzu sollen jetzt Angebote eingeholt werden. Veranstaltungsplanung läuft eben immer entgegen dem Zyklus. kw

Artikel vom 05.04.2019
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