Fastenpredigt des Bürgerforums

Hohenbrunn · Den Politikern wurde eingeschenkt

Bruder Benedikt schenkte den Politikern in Hohenbrunn bei seiner Fastenpredikt gehörig ein. Foto: hw

Bruder Benedikt schenkte den Politikern in Hohenbrunn bei seiner Fastenpredikt gehörig ein. Foto: hw

Hohenbrunn · Derblecken hat ja Tradition in Bayern – es findet aber nicht nur auf dem Nockherberg in München, sondern auch in Hohenbrunn statt. Mittlerweile zum 4. Mal organisierte das Bürgerforum Hohenbrunn-Riemerling die Fastenpredigt von Bruder Benedikt, und dieses Jahr war es ein ganz besonderer Auftritt.

Rund 80 Zuschauer verfolgten im vollen Saal, wie Bruder Benedikt alias Tilo Hoffmann nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ einen Ausblick auf Hohenbrunn im Jahr 2022 gegeben hat. (Fast) alle aktuellen Ereignisse und Themen der Gemeinde wurden lustvoll aufgespießt und humorvoll kommentiert. Das Publikum war begeistert und belohnte die Rede mit einem überschwänglichen und langanhaltenden Applaus. Wie sich das gehört, schenkte Bruder Benedikt den Politikern kräftig ein.

So erklärte er unter anderem: "Nach den immensen gemeindlichen Ausgaben der vergangenen Jahre ist die Gemeinde Hohenbrunn pleite. Die pro-Kopf-Verschuldung war von 423 Eu im Jahr 2018 auf über 2.100 Euro inkl. der Schulden im Zweckverband angewachsen. Da half nur noch ein Wunder. Bürgermeister und einige findige Gemeinderatsmitglieder kamen nach einer feuchtfröhlichen Gemeinderatssitzung im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schnapsidee, eine Marienerscheinung auf dem Wanderweg zu fingieren, um Hohenbrunn wiederzubeleben". Auch über eine eingestürzte Friedhofsmauer wurde in der Fastenpredigt berichtigt. Beim Abriss des Pfarrheims wurde leider versehentlich die Friedhofsmauer eingerissen.

Der Gemeinderat entschloss sich dann die Friedhofsmauer nicht wieder aufzubauen, da es nach einhelliger Meinung kein treffenderes Beispiel für unsinnige Ausgaben gäbe als die Errichtung einer Friedhofsmauer. „Denn die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.“ Weiter ging es auch über Art, wie in Hohenbrunn geplant wird. "Für die Entscheidung wie Grund und Boden einer Gemeinde genutzt werden sollen, braucht‘s neben einer gewissen Vision zur Ortsentwicklung auch ein bisserl Hirnschmalz.

Natürlich ist es immer einfacher diese Hirnarbeit jemandem Anderem zu überlassen. Dafür kann man die Planungshoheit schon mal an einen Investor abgeben, um dann das Ganze als vermeintlich beste Umsetzungsidee für die gemeindlichen Belange zu verkaufen", so Bruder Benedikt. Noch viele weitere Themen nahm der Redner an diesem Abend humorvoll auf's Korn.

Artikel vom 04.04.2019
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