Showtanz: Vereine stemmen großen Aufwand

Erding · Alles für die Show

Die Hallen sind voll, so wie hier beim letztjährigen Jugend-Showtanzfestival in Wartenberg. Kleines Bild: Gegründet, um den wachsenden Bedarf zu decken: Die "Crazy Stars" aus Zustorf. Fotos: kw

Die Hallen sind voll, so wie hier beim letztjährigen Jugend-Showtanzfestival in Wartenberg. Kleines Bild: Gegründet, um den wachsenden Bedarf zu decken: Die "Crazy Stars" aus Zustorf. Fotos: kw

Erding · Showtanz ist im Kreis Erding ganz offenbar groß im Kommen. Nicht nur die ganz großen Vereine wie etwa Dance United aus Wartenberg oder die Members of Dance aus Grüntegernbach (Dorfen), sondern auch die kleineren wie etwa der SV Zustorf oder die DJK Ottenhofen verzeichnen Zulauf.

In diesen Wochen beenden die Vereine die aktuelle Saison mit teilweise großen Abschlussveranstaltungen wie etwa dem Jugend-Show Tanzfestival von Dance United in Wartenberg am 31. März und dann, noch größer, der zentralen Veranstaltung „Tanzrausch“ im Sportpark Schollbach in Erding am 13. April.

Der SV Zustorf, der eigentlich als Fußballverein gestartet ist, hat für die tanzenden Mädchen sogar schon eine dritte Gruppe aufmachen müssen. Sonst wären die beiden bestehenden Gruppen zu groß geworden. Am 6. April, ab 17.30 Uhr, kann man die drei Programme in der Schulsporthalle in Langenpreising bewundern. Gleichzeitig steigen alle Vereine in die Probetrainings ein.

Der organisatorische Aufwand ist gewaltig, denn erstens müssen für alle Altersgruppen getrennte Termine angeboten werden, gleichzeitig müssen die Hallenkapazitäten dafür da sein, und drittens braucht es dafür Übungsleiter. Hier ist, wie bei den Hauptversammlungen in diesen Tagen erst deutlich wurde, der SV Zustorf in einer etwas glücklicheren Lage als die DJK Ottenhofen, die noch auf der Suche nach Trainern ist. Im Süden des Landkreises gibt es darum noch den einen oder anderen weißen Fleck.

Eins aber haben alle diese Vereine gemeinsam: Was bei Dance United vor einigen Jahren bereits mehrfach herausgearbeitet worden ist, wurde jetzt beim SV Zustorf mit aller Deutlichkeit vom Vorsitzenden Josef Buchner gesagt: "Diese Vereine machen ein Angebot vor allem für Mädchen." Zwar tanze auch der eine oder andere Junge oder junge Mann mit, was bei Hebefiguren durchaus sinnvoll sei, aber der überwiegende Teil der Tanzsportler ist eben doch weiblich. Und dass das Leistungssport ist, bekommt man spätestens dann mit, wenn eine solche Formation auf eine Reise mit mehreren Auftritten geht.

Bei einem Programm von etwa einer halben Stunde und vier Auftritten an einem Abend kommen diese Sportlerinnen auf eine reine Tanzzeit von zwei Stunden. Bei alledem ist durchaus ein gewisser Druck da. Die Vereine müssen gewissermaßen ihre Programme vermarkten und haben dazu teilweise eigene, natürlich ehrenamtlich tätige, Vorstandsmitglieder eigens dafür abgestellt. Das sind die, die die Terminkalender füllen.

Der Aufwand, den die Vereine für ihre Programme betreiben, ist teilweise enorm. Mit an der Spitze dürften hier die Members auf Dance aus Grüntegernbach stehen, weil diese mit ihrem aktuellen Programm „Romeo und Julia“ sogar wieder regelrechtes Tanztheater auf die Bühne bringen und dafür natürlich die entsprechenden Kulissen brauchen. Diese müssen transportabel bleiben, was wiederum an die auch wieder ehrenamtlichen Bastler gewaltige Anforderungen stellt. Aber die Hallen sind voll. Die Members of Dance bekommen innerhalb weniger Stunden eine ganze Sporthalle ausverkauft.

Informationen für den interessierten Nachwuchs für die Probetrainings gibt es auf den teilweise liebevoll gestalteten Internetauftritten der Vereine, die überdies auch oft in sozialen Netzwerken vertreten sind. In der Summe ein stattlicher Aufwand, mit dem die Vereine junge Mitglieder an sich binden können. Darum scheuen sie auch die ehrenamtliche Arbeit nicht. Aber es gibt natürliche Grenzen, an die die Vereine stoßen. Da freut man sich über jede helfende Hand. kw

Artikel vom 22.03.2019
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