Klassiker im neuen Gewand

"Jesus Christ Superstar" in der Christuskirche Neuhausen

Die Geschichte, die Texte, die Stimmen, die Inszenierung - die emotionsgeladene Aufführung macht all dies zu einem Gesamtkunstwerk. Foto: Judit Ledermann

Die Geschichte, die Texte, die Stimmen, die Inszenierung - die emotionsgeladene Aufführung macht all dies zu einem Gesamtkunstwerk. Foto: Judit Ledermann

Neuhausen · Zum 45. Jubiläum der deutschsprachigen Erstaufführung präsentiert der Chor der Christuskirche Neuhausen das Musical "Jesus Christ Superstar" am Sonntag, 24. Februar, um 20 Uhr in halbszenischer Aufführung, eine Gemeinschaftsproduktion mit Absolventen der Bayerischen Theaterakademie August Everding.

Die erste Aufführung des damals stark umstrittenen Stücks in München fand am 17. März 1974 statt. Der Aufführungsort damals wie heute: die Christuskirche am Dom-Pedro-Platz. Die Aufführung in München (damals in deutscher Sprache) wurde auch gesellschaftlich heiß diskutiert. In Presse und Öffentlichkeit war von “Skandal” und “jugendgefährdendem Satanswerk” die Rede – heutzutage kaum mehr vorstellbar. Bei Jesus Christ Superstar geht es um die letzten Tage im Leben Jesu, um seine Verurteilung und um seinen Kreuzigungstod.

Eine herausragende Rolle spielt dabei Judas, der zweifelnde und verzweifelte Jünger Jesu, gemeinhin als „der Verräter“ bekannt. Auch diese „Hauptrolle“ war für die damaligen Gegner des Stücks ein Kritikpunkt. Viele Szenen dürften den Zuhörern bekannt sein: das letzte Abendmahl, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel, Verhör vor Pilatus und schließlich die Kreuzigung.

Das 1970 entstandene Musical wird oft auch als Rockoper bezeichnet, aber es ist ein Crossover-Werk, in dem neben den Pop- und Rockelementen die „klassische“ Musik ebenso wichtig ist.

In der Christuskirche wird das Musical gestaltet vom Seraphin-Ensemble, der eigens vom Schlagzeuger Aron Hantke ins Leben gerufenen JCS-Band, neun Musical-Darstellern der Bayerischen Theaterakademie August Everding, vom Auswahl-Chor der Christuskirche, unter der Regie von Manuel Dengler und der Gesamtleitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Hantke.

Weit entfernt von Broadwaykitsch reduziert Manuel Dengler die Szenen mit schlichten Ausdrucksmitteln auf die wesentlichen Aussagen des Werks, die zu großen Teilen aus der Bibel stammen, allerdings in heutiger Sprache. Ausgefeilte Licht- und Tonregie, die eindringliche Musik, und die engagierte und leidenschaftliche Interpretation aller Mitwirkenden will selbst auf den billigen Plätzen (ohne Sicht) ihre Wirkung entfalten.

Aufführung in englischer Sprache, deutsche Übersetzung in einem Extraheft an der Abendkasse erhältlich. Restkarten sind an der Abendkasse am ab 19 Uhr erhältlich. Karten kosten zwischen 8 und 40 Euro.

Artikel vom 21.02.2019
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