Zwischen Klamotten, Schuhen und Cafés

Eine filmische Langzeitbeobachtung der Hohenzollernstraße

Kameramann Hans-Albrecht Lusznat, Regisseur Wolfgang Ettlich und Tonmann Silvio Reichenbach (v.li.) in voller Ausrüstung auf der Hohenzollernstraße, deren gefühlten Niedergang sie dokumentieren und bedauern. Foto: VA

Kameramann Hans-Albrecht Lusznat, Regisseur Wolfgang Ettlich und Tonmann Silvio Reichenbach (v.li.) in voller Ausrüstung auf der Hohenzollernstraße, deren gefühlten Niedergang sie dokumentieren und bedauern. Foto: VA

Schwabing · "15 Jahre Leben zwischen Klamotten, Schuhen und Cafés", das ist der Untertitel der filmischen Langzeitbeobachtung "Die Hohenzollernstraße" von Wolfgang Ettlich und Hans-Albrecht Lusznat. Der Film hat Premiere am Samstag, 23. Februar.

Die zwei Vorführungen finden um 18.00 und 20.30 Uhr im Heppel & Ettlich, Feilitzschstraße 12, statt. Eintrittskarten zu 7,70 Euro sind beim Veranstalter im Vorverkauf erhältlich.

Die Hohenzollernstraße war und ist immer noch eine der lebhaftesten und geschäftigsten Einkaufsstraßen in Schwabing – auch wenn sie schon seit Jahren einer permanenten Veränderung ausgesetzt ist. Aufgrund der stetig ansteigenden Mieten und des veränderten Konsumverhaltens konnten sich dort in den letzten Jahren nur noch wenige kleine Privatgeschäfte halten. Die meisten kleinen Läden mussten weichen. Ein ständiger Wandel ist für die Hohenzollernstraße mittlerweile symptomatisch geworden.

Der erste Spaziergang mit der Kamera durch die Hohenzollernstraße fand 2003 mit zwei synchron laufenden Kameras statt: Eine Kamera war für die Totale der Straße zuständig, mit der zweiten Kamera wurden Passanten und Ladenbesitzer begleitet und interviewt. Dabei kamen sowohl junge als auch alteingesessene Schwabinger, die dort leben, arbeiten und einkaufen, zu Wort.

Der Film führte den Zuschauer von der Leopoldstraße bis zum Kurfürstenplatz – durch Geschäfte, Cafés, Hinterhöfe und Privatwohnungen, und durch alte, noch ansässige Familienbetriebe. Das Spannende bei dieser Beobachtung waren die zufälligen und abwechslungsreichen Begegnungen, durch die der Kontrast und das bunte Nebeneinander dieser Straße besonders deutlich wurde.

Zehn Jahre später, 2013, machte das Team noch einmal den gleichen Spaziergang durch die Hohenzollernstraße. Dabei stellten wir fest, dass es viele der Läden, deren Protagonisten wir im ersten Film interviewt hatten, nicht mehr gab. Auch das Kaufverhalten hatte sich verändert. Und schon damals hatte die Hohenzollernstraße durch das Ladensterben viel von ihrem Charme als beliebte Einkaufsmeile verloren.

2018, wieder fünf Jahre später, waren die Filmemacher neugierig auf eine Fortsetzung dieser ungewöhnlichen Langzeitbeobachtung und entschlossen sich, noch einmal den Spaziergang mit der Kamera von der Leopoldstraße bis zum Kurfürstenplatz zu machen.

Der Film führt den Zuschauer an die gleichen Orte, die in den Jahren 2003 und 2013 mit der Kamera festgehalten wurden. "Wir waren gespannt auf die Veränderungen der Straße und auf die Reaktionen der Menschen, die dort leben und arbeiten", berichtet Wolfgang Ettlich.
Wie viele der verbliebenen alteingesessenen Händler konnten den steigenden Mieten und der hohen Konkurrenz durch Onlinehändler trotzen?

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Artikel vom 18.02.2019
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