Die neue St.-Jakobus-Kirche ist modern, hell und stilvoll einfach

Eine neue Kirche in Neuperlach

Pfarrer Bodo Windolf und Architekt Andreas Hlawaczek. Foto: ar

Pfarrer Bodo Windolf und Architekt Andreas Hlawaczek. Foto: ar

Neuperlach · Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde die neue St.-Jakobus-Kirche in Neuperlach nun am vergangenen Samstag, 9. Februar von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes geweiht.

Das vom Architekturbüro Andreas Hlawaczek geplante Gebäude mit Kirche, deren Raumschale und Ausstattung von dem Künstlerpaar Lutzenberger & Lutzenberger gestaltet wurden, ersetzt das 1974 gebaute Pfarrzentrum mit Kirche, das wegen erheblicher baulicher Mängel abgerissen werden musste und an dessen ursprünglichem Standort im Herbst 2015 eine neugebaute Kindertagesstätte eröffnet wurde. Auf der 315 Quadratmeter großen Gesamtnutzfläche des alten Kindergartens wurde im Frühjahr 2016 mit den Arbeiten für die neue Kirche mit pfarrlichen Räumen für 2,6 Millionen Euro begonnen und nun mit der Weihe abgeschlossen.

Sichtlich stolz ist Pfarrer Bodo Windolf auf das neue Gotteshaus, wo insgesamt 50 Menschen einen Platz finden: "Ich bin sehr glücklich über die Architektur des Baus. Die Gestaltung der neuen Kirche finde ich ist sehr gelungen und am meisten gefällt mir, dass das Kreuz nicht plakativ im Raum steht." Die neue Kirche aus Sichtbeton bietet einen kleinen geistlichen, hellen und lichtdurchflutet Raum mit einem zweieinhalb Tonnen schweren Findling aus den Alpen, der als Altar dient. Dahinter reduziert sich auf der kahlen Wand ein Kreuz in Strichcodeoptik, was zu gleichen Teilen präsent und doch unscheinbar wirkt. Der versilberte Tabernakel und eine Madonnenfigur sind die einzigen Relikte aus der alten Kirche, die auch im neuen Gotteshaus wieder einen Platz gefunden haben.

Im Vergleich zur Vorgänger-Kirche ist die neue St.-Jakobus-Kirche nicht nur moderner, sondern auch kleiner. Diese Verkleinerung hat auch mit dem gesellschaftlichen und soziologischen Wandel zu tun. "Die Zusammensetzung des Viertels hat sich stark über die letzten Jahre verändert", bestätigt Windolf. Wo früher mehrere hundert Leute Platz finden mussten, reichen heute 50 Plätze, da die Zahl der Gläubigen stetig zurückgeht.

Neben der künstlerischen Gestaltung wurde bei dem barrierefreien Neubau ein besonderes Augenmerk auf Ökologie und Nachhaltigkeit gelegt: So übertrifft die Ausführung der Gebäudehülle die gesetzlichen Auflagen der Energieeinsparverordnung um rund 20 Prozent, das Gebäude ist an das örtliche Fernwärmenetz angeschlossen, verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine optimierte natürliche Belichtung und ein Dach mit extensiver Begrünung. Das Kirchengebäude wurde mit der Kindertagesstätte als Ensemble städtebaulich eingebunden, in der Freianlage finden sich ein Heiliger Jakobus und Stelen zum Jakobsweg als künstlerische Akzente sowie ein Brunnen. "Ich bin gespannt wie der neue Platz zwischen Kindergarten und Kirche angenommen wird", so Windolf. Denn der Platz, die Kirche und die zwei Gruppenräume sollen künftig für kirchliche und auch bürgerliche Begegnungen im Viertel dienen. Zudem wird es einmal in der Woche - immer montags um 8.30 Uhr - einen Gottesdienst geben und ein Gebetskreis soll ebenfalls installiert werden.

Artikel vom 14.02.2019
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