Raum, Tiefe, Zeit und ihre Spuren

Freimann · Offenheit für immer neue Ausdrucksmöglichkeiten

Die Ausstellung der Neubibergerin findet man in der Mohr-Villa, Situlistraße 75. Foto: VA

Die Ausstellung der Neubibergerin findet man in der Mohr-Villa, Situlistraße 75. Foto: VA

Freimann/Ottobrunn · "Aussichten – Einsichten" Malerei von Christine Renner gibt es aktuell in der Mohr-Villa zu sehen. Raum, Tiefe, Zeit und ihre Spuren: Mit diesen vier Begriffen umschreibt Christine Renner ihr künstlerisches Interesse.

Meistens malt die Krefelderin leere Räume, die einen starken Tiefensog erzeugen und deutliche Spuren der zeitlichen Abnutzung aufweisen. Mit fein nuancierten Farbabstufungen gestaltet die Malerin Ansichten von Architektur und Industriebauten, angeregt durch ihren persönlichen Bezug zum Ruhrgebiet.

Ihre abstrakten Werke zeigen nicht näher zu bestimmende Farbräume, aus denen sich nach mehrfachen Übermalungen in feinen Schichten nach und nach geometrisch klare Formen herauskristallisieren. Diese stehen im gewollten Gegensatz zu den weichen Farbübergängen. Die Darstellung des Lichts ist ein weiterer wesentlicher Aspekt ihrer Arbeitsweise und verleiht ihren Gemälden eine geheimnisvolle Aura.

Die Malerin nähert sich ihren Motiven oft durch die Fotografie, wobei der malerische Prozess im Vordergrund steht und das Foto lediglich als Inspiration für eine Komposition dient. Manchmal arbeitet sie dabei in zwei- oder mehrteiligen Serien, bei denen sie entweder ein und dasselbe Motiv in verschiedenen farblichen Variationen bearbeitet oder dasselbe Motiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln darstellt.

Die Mehrteiligkeit, die viele ihrer Arbeiten gliedert, setzt sie bewusst als ordnendes Gestaltungsmittel ein.

Die Offenheit Renners für immer neue Ausdrucksmöglichkeiten zeigt sich in ihrem Umgang mit verschiedenen Techniken wie Cyanotypie - eine alte photographische Reproduktionstechnik, Collage und Zeichnungen in Wachs.

Die Künstlerin

Christine Renners Interesse an klaren geometrischen Formen wurde geprägt durch ihr Objekt-Design-Studium, die der abstrakten Formensprache des Bauhauses nahesteht. Seit ihrem Zuzug nach München geht sie Tätigkeiten in den Bereichen Messebau und Ausstellungsgestaltung nach. Von 2002 an ist sie regelmäßige Teilnehmerin an Fortbildungen und Workshops in Malerei, unter anderem bei Veronika Schattenmann, Irma Leoben, Claudia Göbl, bei der Kunstakademie Augsburg und der Freien Kunstakademie Kolbermoor. 2008 bezog Renner ihr eigenes Atelier in Neubiberg bei München, wo sie Malkurse für Erwachsene anbietet. Seit neun Jahren ist Renner Mitglied des Kunstvereins Ottobrunn, der sie 2016 zur zweiten Vorsitzenden ernannte. Zusätzlich arbeitet sie als freie Dozentin bei der Kunstakademie Wildkogel.

Die Finissage ist am Freitag, 1. März um 19 Uhr. Die Ausstellung geht insgesamt bis 3. März (dienstags, mittwochs 11 – 14 Uhr; donnerstags 11 – 14 und 17.30 – 19.30 Uhr; und nach Vereinbarung, sowie am Sonntag, 24.2. von 14 bis 18 Uhr). Eintritt frei. Info: www.rennerbild.de

Artikel vom 14.02.2019
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