Jugend äußert berechtigte Wünsche

Erste Jungbürgerversammlung in Taufkirchen

Bürgermeister Ullrich Sander und sein Team führten einen angeregten und spannenden Dialog mit den Schülern der Taufkirchner Mittelschule. Jede Menge Wünsche hatten sie im Gepäck. Foto: hw

Bürgermeister Ullrich Sander und sein Team führten einen angeregten und spannenden Dialog mit den Schülern der Taufkirchner Mittelschule. Jede Menge Wünsche hatten sie im Gepäck. Foto: hw

Taufkirchen · "Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten kommen", sagt ein altes Sprichwort. Gesagt, getan. In diesem Fall war der Berg die Taufkirchner Jugend, die den mehrmaligen Einladungen der Gemeinde Taufkirchen zum Dialog in den letzten Jahren immer nur spärlich gefolgt war.

So entschied Bürgermeister Ullrich Sander den Taufkirchner Schulen eine Jungbürgerversammlung vor Ort anzubieten. Eingeladen wurden er und sein Team schließlich von der Mittelschule. Rund 80 Schüler waren gekommen, um die Gelegenheit zu nutzen, dort ihre Wünsche und Fragen loszuwerden. Und es war erstaunlich, was für Wünsche die Jugendlichen äußerten. Klar und deutlich wurden allen Vertretern der Gemeinde und des Gemeinderates, dass dringend Handlungsbedarf bei der Renovierung der Mittelschule besteht.

Eine Schülerin fasst die zahlreichen Wünsche ihrer Mitschüler wie folgt zusammen: „Ich beneide die anderen Schulen wie beispielsweise die Realschule in Taufkirchen oder das Gymnasium in Unterhaching. Alles sieht modern und schön aus, da gibt es eine echte Aufenthaltsqualität. Wir fühlen uns so, als ob wir nicht so wichtig sind.“

Kein Wunder allerdings, wenn man bedenkt, wo es an der Mittelschule überall fehlt: Die Heizungen sind defekt, heizen entweder gar nicht oder verbreiten tropische Hitze, die Vorhänge sind zerschlissen, die Tische und Stühle alt und unmodern. Die Sporthalle ist zu klein, so dass die Jungs in den Sportpark ausweichen müssen, was wichtige Zeit kostet, die dann vom Sport abgeht, es fehlt an einladender Pausenfläche und die Technik ist oftmals veraltet. Es stehen zu wenig Laptops im Computerraum zur Verfügung, so dass die Schüler, die keinen eigenen zuhause haben, ihre Vorbereitungen für die Prüfungen nicht ordentlich leisten können. Die Liste der Wünsche ist lang. Notiert wurden sie allesamt vom Rathausmitarbeiter Florian Müller, der sie am Ende bündeln und zum Vortrag im Gemeinderat am 28. März vorbereiten will. Gerade die Mädchen bemängelten außerdem, dass es abends rund um den Bahnhof gefühlt nicht sicher sei. Viele dunkle Ecken gebe es dort, außerdem lungerten dort oft auch Betrunkene herum.

Auf der Wunschliste der Jugendlichen stand außerdem ein Sportplatz, auf dem man abends und am Wochenende spielen könne, ohne in einem Verein zu sein. Ein Café, am allerliebsten einen Starbucks, stand ebenfalls ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten.

Bürgermeister Ullrich Sander erklärte den Jugendlichen auch, dass nicht alle Wünsche sofort und wie im Falle eines Starbucks überhaupt von der Gemeinde erfüllt werden können. Allerdings, so betonte er, werde die Gemeinde und der Gemeinderat darüber beraten, was mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen geschafft werden kann.

Er lud die Jugendlichen ein, am 28. März ebenfalls zur Gemeinderatssitzung zu kommen, um dort ihren Wünschen Nachdruck zu verleihen. Die Rektorin der Schule, Nikola Kurpas dankte dem Taufkirchner Rathauschef für den Besuch und die Möglichkeit für die Jugendlichen, sich und ihre Wünsche zu präsentieren. Heike Woschée

Artikel vom 06.02.2019
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