KBW zeigt am 12. Februar einen besonderen Film im Grafinger Capitol Theater

"Die kleinste Armee der Welt"

In der Kinoreihe „Der besondere Film“ wir der Dokumentarfilm „Die kleinste Armee der Welt“ gezeigt. Foto: VA

In der Kinoreihe „Der besondere Film“ wir der Dokumentarfilm „Die kleinste Armee der Welt“ gezeigt. Foto: VA

Grafing · Ausloten wie es tatsächlich um die Willkommenskultur, um Integration und Heimisch-Sein und -Werden steht, das will der Dokumentarfilmer und Journalist Martin Gerner am Dienstag, 12. Februar, um 20 Uhr im Grafinger Capitol Theater.

In der Kinoreihe „Der besondere Film“ zeigen das Kreisbildungswerk und der Kölner Filmemacher den 2016 entstandenen Dokumentarfilm „Die kleinste Armee der Welt“ und begleiten dabei die beiden Protagonisten Marcus und Hamon, die Bavarian-Taliban, auf ihrem Weg durch Oberbayern und Österreich.

In ausgeklügelter Choreografie vollziehen sie ihre Auftritte, die zwischen Quatsch und Zuschauerverstörung angesiedelt sind. Marcus Hank, Münchner Politaktivist und Filmregisseur, lädt zusammen mit seinem Bavarian Taliban-Partner, Hamon Tamin, zu ganz speziellen Heimatabenden ein, denn sie möchten den Einheimischen als Friedenstruppe Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und die Alpenregion zivilisieren. Hamon Tamin flüchtete mit neun Jahren mit seiner Familie von Afghanistan nach Deutschland. Bis ihr aber der Aufenthalt genehmigt wurde, vergingen einige Jahre. Einen deutschen Pass hat Hamon nach über 20 Jahren in Deutschland immer noch nicht.

Gemeinsam sind die beiden die Bavarian Taliban, in Lederhosen, Turban und Kalaschnikow, sie verkörpern die Verbindung von Heimat und Fremde und wollen durch ihre provokanten Auftritte die Toleranz und den Inklusionswillen der einheimischen Menschen testen. Gleichzeitig dient den beiden das Kunstprojekt als Bühne für die Verarbeitung von eigenen Erfahrungen, Frustrationen und Hilflosigkeit auf dem Weg zum Heimisch-Werden. Für den Regisseur Martin Gerner, der die beiden auf ihrer Tour begleitete, liegt hier der wichtigste Aspekt seines Filmes: Die Frage, was aus den Flüchtlingen wird, wie der Umgang mit ihnen sein wird, wenn diese mal einige Zeit hier gelebt haben. Wenn sie schon deshalb nicht mehr zurückkönnen, weil das Herkunftsland keine Heimat mehr ist.

Sie sich aber auch hier ständig mit Behörden, Regulierungen, mit Fragen und Vorurteilen herumschlagen müssen. Martin Gerner, Jahrgang 1966, Autor und Auslandskorrespondent für die ARD und zahlreiche deutsche Presseorgane und langjähriger Redakteur des Deutschlandfunks berichtet seit 2001 aus und über Afghanistan und war einer der ersten, der aktiv am Aufbau einer unabhängigen afghanischen Medienlandschaft mitwirkte. Neben seiner journalistischen Tätigkeit ist Gerner Lehrbeauftragter zum Thema Medien und Zeitgeschichte unter Kriegs- und Konfliktbedingungen an den Universitäten Duisburg-Essen, Düsseldorf und Bamberg sowie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Im Anschluss an den Film haben die Kinobesucher die Möglichkeit, mit dem Filmregisseur und Kriegsberichterstatter ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt beträgt 8 Euro. Um Reservierung über die Homepage des Capitol Theaters wird gebeten.

Artikel vom 07.02.2019
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