Neue Teamplayer gesucht

Brustkrebs Deutschland e.V. sucht weitere Mitstreiter

Das Team von Brustkrebs Deutschland e.V. sucht Unterstützung. Es freuen sich auf freundliche Kollegen (v. l.) Manuela Sturm, Renate Haidinger und und Ivana Slade. Foto: hw

Das Team von Brustkrebs Deutschland e.V. sucht Unterstützung. Es freuen sich auf freundliche Kollegen (v. l.) Manuela Sturm, Renate Haidinger und und Ivana Slade. Foto: hw

München/Hohenbrunn · Das engagierte, vierköpfige Team von Brustkrebs-Deutschland e.V. sucht zwei neue Mitstreiter, um die Arbeit in Zukunft auf mehr Schultern verteilen zu können. Derzeit besteht es aus der Vorsitzenden und Begründerin des Vereins, Renate Haidinger, sowie Ivana Slade, Manuela Sturm und Barbara Maier, die allerdings in Kürze in den wohl verdienten Ruhestand gehen wird.

20 bis 25 Stunden umfasst die Arbeitszeit jeweils wöchentlich, verteilt von Montag bis Donnerstag. „Die Arbeit hier ist sehr vielfältig, langweilig wird es bei uns nie“, betont Ivana Slade. Neben MS-Office-Kenntnissen sollte man keine Berührungsängste mit Menschen haben, auch wenn die direkten Beratungsgespräche nicht vom Mitarbeiterstamm durchgeführt werden. Und das Telefon klingt oft im Büro in der Lise-Meitner-Straße 7 in Hohenbrunn, finden doch rund 5.000 Beratungen jährlich statt, wie Renate Haidinger erklärt.

Sie hatte den Verein (damals noch Brustkrebs München e.V.) 2001 ins Leben gerufen, weil sie als selbst Betroffene eine weitere Beratungsmöglichkeit jenseits des Krankenhauses vermisst hat. Bei den Therapien sei sie auf viele Frauen gestoßen, die genau wie sie, weiteren Informationsbedarf hatten und das Bedürfnis, über die Krankheit in einem geschützten Rahmen miteinander zu sprechen. »Natürlich informieren die Ärzte einen über die Krankheit und die Therapien, aber oft ist man erst einmal so mit sich und seinen Ängsten beschäftigt, dass man auch nach den Beratungen immer noch viele Fragen und Ängste hat«, erinnert sich Renate Haidinger gut.

Sie informierte sich im Internet, sprach mit vielen Ärzten und begann ihre Arbeit mit einer Telefonhotline, in der sich Frauen damals zweimal die Woche beraten lassen konnten. »Die Nachfrage nach Beratung ist schier explodiert«, erinnert sie sich noch gut an die Anfänge ihrer Arbeit. Schnell hatte sich ihr Angebot rumgesprochen. So wurde 2003 der Verein Brustkrebs-Deutschland e.V. gegründet, um auch Frauen zu helfen, die nicht aus München und der Umgebung stammen. Sie arbeitet eng mit Ärzten zusammen, die ihr Wissen gerne in den Dienst der guten Sache stellen. So hat sie beispielsweise eine wöchentliche kostenlose Telefonsprechstunde eingerichtet, bei der verschiedene Ärzte die Patientinnen beraten.

Sie findet immer montags von 17.30 bis 19.00 Uhr unter der Telefonnummer 0 80 00 / 11 71 12 statt.

Die nächsten Termine sind:

  • 28. Januar: Prof. Dr. Volkmar Müller, Leiter konservative gynäkologische Onkolgie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf;
  • 4. Februar: Prof. Dr. Ingrid Schreer: Radiologische Ambulanz Hamburg;
  • 11. Februar: Prof. Dr. Christoph Thomssen: Direktor der Frauenklinik im Universitätsklinikum Halle

Schon an der Liste der engagierten Ärzte sieht man, dass sich der Verein einen Namen ins ganz Deutschland gemacht hat. Bei allen wichtigen Kongressen ist der Verein vor Ort, um sich über die aktuellen und neuen Therapien zu informieren, damit den Frauen, die sich in ihrer Not an den Verein wenden, bestmöglichst geholfen werden kann. Außerdem hat der Verein brustkrebs-muenchen e. V. dafür gesorgt, dass es von ihr eine Sprechstunde im Klinikum Großhadern gibt und zwar jeden Dienstag von 10.00 bis 12.30 Uhr (Anmeldung unter Telefon 0 89/4 40 07 68 06).

Wer schnell einen Rat braucht, kann die kostenlose Brustkrebshotline wählen: 0 80 00 / 11 71 12. »Die Frauen haben nach der Diagnose viele Fragen und wir helfen so gut wir können weiter oder vermitteln an Fachärzte, die uns bei unserer Arbeit unterstützen«, erklärt Renate Haidinger. Um das neueste Wissen rund um das Thema Brustkrebs möglichst vielen Frauen zugänglich zu machen gibt es seit einigen Jahren auch www.brustkrebsdeutschland.tv

Hier können sich Patientinnen Live-Interviews mit Fachärzten und Spezialisten ansehen, die zu bestimmten Themen von Renate Haidinger interviewt wurden. „Wir wollen diesen Kanal technisch völlig neu aufbauen, hier könnten wir ehrenamtliche Unterstützung sehr gut gebrauchen“, betont Renate Haidinger.

Ein Ende der Arbeit ist nicht in Sicht, denn jährlich erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Die Überlebenschancen stehen bei einer Früherkennung bei 85 bis 90 Prozent. Trotzdem sterben auch jährlich rund 17.000 Frauen an der Krankheit. Vor 18 Jahren, als sie mit ihrer Arbeit angefangen hat, lag die Zahl der Frauen, die an der Krankheit gestorben sind, deutlich höher. „Durch die verbesserten Techniken aber auch viele Möglichkeiten der Früherkennung sind die Chancen zu überleben deutlich besser geworden“, erklärt sie.

Je früher man den Krebs erkennt umso wirkungsvoller kann man dagegen vorgehen, ist und bleibt ihr Credo. »Niemals die Vorsorgeuntersuchungen ausfallen lassen«, mahnt sie. Für das laufende Jahr hofft sie auf viele Spenden, denn die vielen Kurse und Hilfsangebote können nur erhalten werden, wenn genügend Gelder fließen. Glücklich ist sie darüber, dass sie von den Organisatoren des Muddy Angel Run (25. und 26. Mai in München) mit je einem Euro pro Starterin gefördert wird. „Wir brauchen jede Unterstützung, um weiter unsere Arbeit leisten zu können“, betont Renate Haidinger.

Wer sich engagieren, spenden oder sich beraten lassen, oder aber ab dem kommenden Frühjahr das Team beruflich unterstützen will, kann über die Hotline Kontakt knüpfen oder via Email: info@brustkrebsdeutschland.de
Heike Woschée

Artikel vom 23.01.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...