Bevor es zu spät ist!

Ebersberg · Volksbegehren für den Artenschutz ab dem 31. Januar

Das Ebersberger Aktionsbündnis ist zuversichtlich, dass sich bayernweit 1 Millionen Bürger für das Volksbegehren eintragen werden. Foto: Otto Hartl

Das Ebersberger Aktionsbündnis ist zuversichtlich, dass sich bayernweit 1 Millionen Bürger für das Volksbegehren eintragen werden. Foto: Otto Hartl

Ebersberg · Ab dem 31. Januar haben in Bayern wieder die Bürger das Wort: Das Volksbegehren "Artenvielfalt – Rettet die Bienen!" fordert eine Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes.

"Rettet die Bienen und Schmetterlinge – Stoppt das Artensterben“
Volksbegehren »Rettet die Bienen und Schmetterlinge«
Benötigt waren 10 Prozent - 20,48 Prozent bayerische Stimmberechtigte unterstützten

"Ein wichtiges Ziel ist der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft, die Erstellung eines Biotopnetzes und die pestizidfreie Bewirtschaftung aller öffentlichen Flächen", erklärt Initiatorin Rosi Reindl von der Ebersberger ÖDP.

Dazu sollen mehr blühende Randstreifen an Bächen und Wegen und mehr Blühwiesen angelegt werden. Zusätzlich soll der Naturschutz künftig zum festen Bestandteil bei der Ausbildung von Landwirten werden. Parallel zur Reduzierung der Pestizide soll auch der Anteil der ökologisch bewirtschaftete Flächen (derzeit 10 Prozent) soll auf mindestens 20 Prozent bis 2025 erhöht werden. Gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), den Grünen und dem Bund-Naturschutz ist die ÖDP eine der Triebfedern dieses Volksbegehrens. In der Zulassungsphase des Volksbegehrens war Reindl und ihre Mitstreiter mit einem "Bienenrettungsmobil" im ganzen Landkreis unterwegs.

Rosi Reindl war es auch, die vergangene Woche zum Gründungstreffen des Aktionsbündnisses für den Landkreis Ebersberg nach Grafing einlud. Rund 50 Naturschützer waren dieser Einladung gefolgt. Ziel des Aktionsbündnisses ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Artenschutz zu sensibilisieren und auf das Volksbegehren aufmerksam zu machen. Immerhin 1 Millionen Menschen (10 Prozent der Bayerischen Wähler) müssen sich zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar persönlich in den Rathäusern eintragen. Das Bündnis will in dieser Zeit natürlich möglichst viele Bürger zur Stimmabgabe mobilisieren.

Beim Gründungstreffen in Grafing wurde auch nochmal auf die Wichtigkeit des anstehenden Volksbegehrens hingewiesen. "Auch in Bayern verschwinden immer mehr Tier- und Pflanzenarten", erklärte Reindl in drastischen Worten. "Mehr als 75 Prozent aller Fluginsekten sind verschwunden. 54 Prozent aller Bienen sind bedroht oder bereits ausgestorben." Außerdem leben in Bayern nach aktuellen Zählungen nur noch halb so viele Vögel wie in den 1990er-Jahren. Die Initiatoren sprechen in diesem Zusammenhang sogar von dem "größten Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier". Ein Thema welches die Menschen durchaus bewegt!

Deutlich wird dies daran, dass die erste Hürde vom Bündnis "Rettet die Bienen" problemlos überwunden wurde. Knapp 100.000 Menschen haben in der 1. Zulassungsphase bayernweit für das Volksbegehren unterschrieben und so eine Zulassung des Volksbegehrens durch das Bayerische Innenministerium erwirkt. "Wir haben schon bei der ersten Unterschriftenaktion gemerkt, dass die Menschen dem Thema sehr positiv gegenüberstehen", erklärt Natalie Katholing, Grünen-Gemeinderätin in Kirchseeon und Gründerin des lokalen Aktionsbündnisses. Wie auch Reindl ist sie daher optimistisch, dass sich genügend Bayern für den Artenschutz in die Rathäuser zur Stimmabgabe begeben werden.

Das Volksbegehren dauert vom 31. Januar bis 13. Februar. In den Rathäusern gibt es dazu verlängerte Öffnungszeiten. Die Stimmabgabe muss persönlich erfolgen.

Unter rathausfinder.volksbegehren-artenvielfalt.de finden Interessierte schnell und unkompliziert ihr Eintragungslokal und die richtigen Öffnungszeiten sowie Informationen zu bereits erwähnten Sonderöffnungszeiten während des Volksbegehrens. Von Stefan Dohl

Artikel vom 18.01.2019
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