Viel Geld für die Bildung

Grünwald · Landkreis plant zahlreiche weitere Schulen in den nächsten Jahren

Zahlreiche Schulen wie die Realschule in Taufkirchen (2015) oder das Gymnasium in Grünwald (2014) wurden in den letzten Jahren eröffnet. Der Landkreis plant viele weitere Schulen, um den ständig steigenden Bedarf zu decken. F: Heike Woschee

Zahlreiche Schulen wie die Realschule in Taufkirchen (2015) oder das Gymnasium in Grünwald (2014) wurden in den letzten Jahren eröffnet. Der Landkreis plant viele weitere Schulen, um den ständig steigenden Bedarf zu decken. F: Heike Woschee

Grünwald · Zum Schuljahresstart 2013/14 konnte das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn seine Arbeit aufnehmen. 28 Klassen werden dort von rund 80 Lehrern unterrrichtet.

Im Oktober 2014 folgte die Eröffnung des Gymnasiums in Grünwald, das Ende 2018 sogar bereits die Eröffnung des Erweiterungsbaus feiern durfte. 1.000 Schüler finden dort Platz. Im April 2015 wurde die neue Realschule in Taufkirchen eröffnet. 30,5 Millionen Euro wurden dort in die Hand genommen. Hier finden rund 900 Schüler Platz. Aber damit nicht genug, der Landkreis wächst und damit auch die Anforderungen an die Zahl der Schulen. Der Landkreis München will nun ein Zeichen setzen und hat ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürrt. Bekommt man die Bedarfe einmal über den gesamten Landkreis und sämtliche weiterführende Schularten hinweg in der Zusammenschau präsentiert, wird schnell klar: Da steht dem Landkreis ein immenses Pensum nicht nur an Arbeit, sondern auch an Investitionskosten ins Haus.

Auf eine Summe von mehr als 485 Mio. Euro kommen die Fachleute im Landratsamt allein bei den heute schon bezifferbaren Projekten. Ganz konkret stehen bei den Gymnasien in Gräfelfing, Haar und Planegg Erweiterungen, in Kirchheim ein Ersatzneubau und in Unterföhring sowie in Aschheim ein Neubau an. Weitere Neubauten sind in Feldkirchen, Sauerlach und an einem weiteren Standort im Norden des Landkreises geplant.

Erweitert werden soll darüber hinaus die Realschule Aschheim. Der Errichtung einer Realschule in Haar wurde bereits im April 2015 vom Kultusministerium zugestimmt. Weitere neue Realschulstandorte sind für Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie einem weiteren Standort im Norden vorgesehen. Grünes Licht gab es bereits für die Planungen in Oberhaching. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat dem Antrag des Landkreises bereits zugestimmt. Die Realschule, deren Notwendigkeit der Kreistag im September 2017 einstimmig beschlossen hatte, soll als weitere Anlaufstelle für die steigenden Schülerzahlen im Süden des Landkreises dienen. Der Antrag auf Neuerrichtung wurde bereits im April 2018 eingereicht.

„Das ist eine wirklich hoch erfreuliche Nachricht für den Bildungsstandort Landkreis München und natürlich ganz besonders für Oberhaching“, freute sich Landrat Christoph Göbel über das Schreiben aus dem Kultusministerium. „Mit dem künftigen Bildungscampus, der die neue Realschule und die künftige FOS beherbergen wird, gewinnt der Bildungsstandort Landkreis München erheblich an Substanz. Denn nur mit einer gut ausgebauten Bildungslandschaft können wir langfristig dem Fachkräftemangel entgegenwirken“, so Göbel.

„Wir freuen uns, dass die Oberhachinger Schullandschaft nun endlich komplett ist“, begrüßte Oberhachings Erster Bürgermeister Stefan Schelle die Zusage. „Wenn zukünftige Generationen in der eigenen Heimatgemeinde in die Schule gehen können, ist das ein großer Gewinn für die Identität einer Gemeinde. Dies wirkt sich in Folge auch positiv auf das Vereins- und das kulturelle Leben aus.“ Zusammen mit der FOS Oberhaching soll die künftige Realschule dann auf einem gemeinsamen Campus untergebracht werden. Laut Prognose könnten bis 2035 rund 700 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 25 Klassen die Realschule besuchen.

Die Zustimmung aus dem Kultusministerium stützt die Prognosen des Schulbedarfsplans des Landkreises München. So verzeichnet der Landkreis in den kommenden Jahren deutliche Zuwächse bei den Schülerzahlen. Aktuell besuchen rund 4.000 Schülerinnen und Schüler eine Realschule im Landkreis; 2035 sollen es den Prognosen zufolge bereits 5.800 sein.

Die weiteren Planungen für den Aufbau der Realschule sollen nun zeitnah vorangetrieben werden. Neben Grunderwerb und planerischen Vorbereitungen wird vor allem zu klären sein, unter welcher Trägerschaft die neue Schule betrieben werden soll. In Frage käme dafür der Zweckverband Staatliches Gymnasium Oberhaching.

Noch nicht in die Kostenkalkulation einbezogen sind mögliche Erweiterungen an der Realschule Taufkirchen oder auch den Gymnasien in Ottobrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie ein evtl. gymnasialer Neubau im Neubiberger Ortsteil Unterbiberg.

Von den Investitionskosten der genannten Schulen, die in der Regel von Schulzweckverbänden betrieben werden, trägt der Landkreis jeweils einen Kostenanteil von 70 Prozent der zuweisungsfähigen Kosten. Aber auch bei den kreiseigenen Schulen ist vieles in Bewegung. Die Berufsschule München-Riem muss dringend erweitert werden, nicht nur um dort künftig die bereits etablierten Ausbildungsrichtungen Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Pferdewirtschaft zu optimieren; geplant ist, dort zusätzlich auch eine Berufsfachschule für Kinderpflege sowie möglichst auch eine Fachakademie für Sozialpädagogik neu anzusiedeln.

Die noch junge, aber bisher einzige Berufliche Oberschule in Unterschleißheim ist schon an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Zwei weitere Schulen dieses Typs sind in den Gemeinden Haar und Oberhaching vorgesehen. Es tut sich was im Landkreis München.

Artikel vom 02.01.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...