Alle mit ins Boot – Alles aufs Tableau

BA formuliert Rahmenbedingungen für die Bauplanung am Otto-Hahn-Ring

Neuperlach · 750 neue Wohnungen, Bauriegel mit 20 Meter hohen Einzelblöcken sowie ein 60-Meter-Turm als „Eye-Catcher“ eines Gesamt-Arrangements, das das Ambiente auf dem Terrain des heutigen Siemens-Parkplatzes am Otto-Hahn-Ring in Neuperlach nachhaltig ändern dürfte (wir berichteten).

Zumindest, wenn die noch unausgereiften, in einer Vorplanungsphase befindlichen Absichten der Stadt in die Tat umgesetzt werden, in Neuperlach viel neuen Wohnraum zu schaffen.

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Der örtliche Bezirksausschuss ist bei der Vorausplanung allerdings ganz offenbar nicht voll mit im Boot. Zumindest die Reaktionen im Stadtteilgremium fielen dergestalt aus. Aus Verwunderung wurde rasch Kritik. „Unausgereift“ seien die Pläne, so der Tenor im Stadtteilgremium.

Dabei ist für den BA offenbar nicht das eigentliche Wohnungsbauen das Problem. Unstrittig ist der Bedarf in der Landeshauptstadt. Doch was den BA aufregt bis erregt, sind die aus Sicht des Gremium fehlenden, begleitenden Infrastrukturplanungen für das Gelände und die Umgebung. Vor allem vermissen die Stadtviertelpolitiker aus Ramersdorf-Perlach jene umfassende und vor allem frühzeitige Bürgerbeteiligung, wie sie bei Projekten dieser Größenordnung eigentlich stadtweit üblich ist. Ein Eckdatenbeschluss des Stadtrates immerhin skizziert jetzt das ungefähre Raster der geplanten Maßnahmen auf dem gut sieben Hektar großen Gelände.

Danach soll ein Teil der 80.000 Quadratmeter umfassenden Geschoßfläche auch für Gewerbe und Geschäfte zur Verfügung stehen. Wolfgang Thalmeir (CSU) ist im örtlichen Bezirksausschuss der Mann für Bauten und Bauexperte. Er findet, angesichts der Ausmaße sei eine umfasssende Bürgerbeteiligung unumgänglich. Thalmeir spricht sich deshalb über die „normale Bürgerbeteiligung“ mit Planauslegungen und der Möglichkeit für schriftliche Einwendungen seitens der Bürger für eigene, groß angelegte Versammlung zum Thema aus. Diskussionsthemen gebe es, so der Christsoziale ohnehin genug. Erörtert werden müsse aus Sicht Thalmeirs und des gesamten Bezirksausschusses vor allem das potentielle, neue Nachbarschaftsverhältnis an der Schnittstelle des Bauvorhabens.

Explizit geht es aus Sicht des Gremiums darum, ob der Grünwall am Nordende des heutigen Parkplatzes und wahrscheinlich neuen Wohnareals als Puffer zum alten, mit vielen Einfamilienhäusern deutlich anders strukturierten Wohnumfeld genügen würde. Weiterer wichtiger Kritikpunkt des Bezirksausschusses ist das Thema Laden- und Betreuungsinfrastruktur.

Nicht nur neue Nahversorger brauche dieses Quartier. Mit Blick auf die vielen Zuzüge gerade junger Familien brauche es neben den in der städtischen Planskizzierung vorgesehenen Kindertagesstätten womöglich auch neue Schulkapazitäten. „Das wird völlig unterschätzt“, betont man im Bezirksausschuss. Dabei wisse man, dass die Schulen im Umfeld aufgrund regen Zuzugs bereits derzeit an der Grenze ihrer Kaazitäten angelangt seien. Es besteht Bedarf an Wohnungen in Stadt und Stadtteil. Aber es besteht ganz klar auch Gesprächsbedarf über die Rahmenbedingungen einer Umsetzung im ohnehin stark bewohnten und nachgefragten Neuperlach. Das hat der Bezirksausschuss jedenfalls klar deutlich gemacht. RedN

Artikel vom 30.10.2018
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