Prominente Unterstützung

Alte Akademie: Alt-OB Vogel fordert Erhalt der Arkaden

Diese Arkaden sollen erheblich verändert, die Fassade der Geschäfte vorgezogen werden. Rechts erkennt man die Fußgängerzone.	Foto: Archiv, cr

Diese Arkaden sollen erheblich verändert, die Fassade der Geschäfte vorgezogen werden. Rechts erkennt man die Fußgängerzone. Foto: Archiv, cr

München · Der Münchner Alt-OB Hans-Jochen Vogel hat den Erhalt der Arkaden und damit des öffentlich gewidmeten Raums der Fußgängerzone in einem umfangreichen Einwendungsschreiben an das Planungsreferat gefordert.

Damit teilt er die Bedenken und die Einsprüche, die Bürger und das Münchner Forum gegen den derzeit in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan zum Umbau der Alten Akademie im Rahmen der Bürgerbeteiligung erhoben haben.

Die Signa AG, die die Alte Akademie vom Freistaat Bayern für 65 Jahre im Erbbaurecht erworben hat, beabsichtigt erhebliche bauliche Veränderungen der Bausubstanz des Traditions-Baukomplexes in der Münchner Fußgängerzone. Das betrifft auch die Verlegung der Fassaden im Bereich der Arkadengänge nach vorne, sodass die Gänge zumindest erheblich verkleinert, wenn nicht ganz verschwinden würden.

Nach Angaben den des Vereins Münchner Forum sind diese Flächen als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet und in die Fußgängerzone einbezogen.

Das stößt bei vielen Münchnern sauer auf, darunter auch beim ehemaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel. Er unterstützt den sechsseitigen Appell »Stadt München und Freistaat Bayern sind in der Pflicht« des Münchner Forums, die die erhebliche Eingriffe an der Alten Akademie kritisiert und verhindern möchte. Diesen Appell haben die Teilnehmer einer Erörterungsveranstaltung am 10. Juli mit überwältigender Mehrheit verabschiedet. Darin appelliert die Versammlung eindringlich an die Landeshauptstadt München, die Arkaden der Alten Akademie in voller Länge und Breite und ihren Status als öffentlicher Raum zu erhalten.

Forderungen des Münchner Forums an Stadt, Freistaat und Investor

Der Landtag und die Staatsregierung werden aufgefordert, ihre nach wie vor bestehende Verantwortung für die Erhaltung der gesamten Arkadenflächen wahrzunehmen. Die größte Forderung geht an die Signa AG, die die Pläne zur Reduzierung der Arkadenflächen und deren Privatisierung aufgeben solle.

Hans-Jochen Vogel, Münchner Oberbürgermeister von 1960 bis 1972, ist 91 Jahre alt, lebt wieder in München und nimmt regen Anteil an der Entwicklung seiner Wahlheimat.
Er schreibt dem Münchner Forum: »Ihrer Anregung folgend habe ich gegenüber der Frau Stadtbaurätin Prof. Dr. Elisabeth Merk unter dem 24. Juli 2018 Einwendungen erhoben. Außerdem unterstütze ich ausdrücklich den Appell, den das Münchner Forum in dieser Sache an die Stadt München und den Freistaat Bayern gerichtet hat.«

In seinem Buch »Die Amtskette« beschreibt Vogel die Krise der Stadt in pointierter Weise. Der Text erscheint wie ein Vorgriff auf die Konflikte, die derzeit in München – aber auch in anderen Städten – zwischen der Durchsetzung privatwirtschaftlicher Gewinninteressen und bürger- und gemeinwohlorientierter Stadtgestaltung ausgetragen werden.

Artikel vom 19.08.2018
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