Eine echte Erfolgsstory

Zehn Jahre Interkommunale Lärmschutz-Initiative e.V.

Können auf zehn erfolgreiche Jahre Interkommunale Lärmschutz-Initiative zurückblicken: Werner Litza, Irmtraud Dunger-Kaltenbach, Barbara Bogner, Alois Wichtlhuber und Henk Bos (v.l. vordere Reihe) und Johann Eichler sowie Stefan Schelle (v.l.) F: hw

Können auf zehn erfolgreiche Jahre Interkommunale Lärmschutz-Initiative zurückblicken: Werner Litza, Irmtraud Dunger-Kaltenbach, Barbara Bogner, Alois Wichtlhuber und Henk Bos (v.l. vordere Reihe) und Johann Eichler sowie Stefan Schelle (v.l.) F: hw

Hachinger Tal/Holzkirchen/Landkreis · Die Interkommunale Lärmschutz-Initiative e.V. , kurz ILI ist ein Zusammenschluss von Bürgern aus 24 Städten und Gemeinden in Oberbayern, mit inzwischen schon 13 aktiv beigetretenen Kommunen: Altomünster, Aying, Deisenhofen, Fürstenfeldbruck, Gilching, Herrsching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Holzkirchen, Landkreis München, Sauerlach, Tutzing, Weßling und Wolfratshausen.

Ihr gemeinsames Ziel: Den Lärm, den der ruhende S-Bahnverkehr nach sich zieht, für die Anwohner nahe der Abstellanlagen zu verringern.

Die Geschichte der ILI, die jetzt ihren 10. Geburtstag feierte, ist indes eine wahre Erfolgsgeschichte, was zum einen an der Beharrlichkeit der Mitglieder liegt, zum anderen aber auch an dem verständnisvollen und respektvollen Miteinander, dass S-Bahn und die Lärmschutzinitiative miteinander seit Anbeginn pflegten.

So war es nicht verwunderlich, dass zu der Jubiläumsfeier auch Bernhard Weisser, der damalige S-Bahnchef und langjährige Ansprechpartner für die ILI zu der Jubiläumsfeier eingeladen war. »Schon beim ersten Telefongespräch haben wir beschlossen, dass Kriegsbeil nicht auszugraben, sondern miteinander nach Lösungen zu suchen«, betont er.

Geprägt vom gegenseitigem Respekt ist dabei wirklich Bemerkenswertes auf den Weg gebracht worden. Verursacht wurde die Problematik durch die Anschaffung neuer Züge im Jahr 2003, die unter anderem aufgrund ihrer neuen Klimatechnik auch im »Ruhezustand« für gehörigen Lärm sorgten. 2008 schlossen sich betroffene Bürger zusammen und haben in Deisenhofen den Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Lärm durch abgestellte Züge und Triebfahrzeuge zu reduzieren, mit dem tausende Anlieger von S- und Regionalbahnhöfen regelmäßig nachts und an Wochenenden konfrontiert sind. Ein Lärm, der nicht nur lästig ist, sondern auch zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen kann.

Mittels verschiedener Gutachten wurde die Ursachen für die Lärmquellen ausgemacht und so gut wie möglich beseitigt. Die Probleme, so stellte es sich heraus, waren zum Teil technischer zum Teil aber auch logistischer Natur. An beiden Schrauben konnte man im Lauf der letzten Jahre drehen. Die Vorschläge und Verbesserungen, die so gemeinsam erarbeitet wurden, wurden jetzt auch in die Planungen und Entwürfe für die künftigen Züge, die auf dem umfangreichen Schienennetz fahren sollen, einbezogen, berichtete der 1. Vorsitzende Werner Litza nicht ohne Stolz.

Die Bahn sieht in der ILI einen wichtigen Ansprechpartner, denn wer vorher ordentlich plant, braucht später nicht teuer umzubauen. Aber auch auf der logistischen Seite hat sich allerhand getan. So erklärt Ulrike Hammans vom Vorstand der ILI: »Ich halte die Lärmschutz-App für eine unserer größten Errungenschaften. Wird bei einem Zug doch einmal vergessen die lärmenden Apparaturen auszuschalten, kann man diese via einer App melden. In den meisten Fällen wird dann der Anfrage nachgegangen und versucht, das Problem zu lösen«, freut sich die engagierte ILI-Mitstreiterin. Die Mitglieder nehmen den Dienst gerne in Anspruch.

Auch 2017 gingen wieder zahlreiche Meldungen über lärmend abgestellte Züge ein. Über die ILI-eigene Melde-App wurden von geschulten Meldern an zehn Standorten insgesamt 257 Lärmmeldungen (S-Bahn 112 , Regionalbahn 107, Fernbahn 38) abgesetzt. Die ILI hofft nun darauf, dass die Zusammenarbeit mit der Bahn weiter so gut verläuft. Mehr Informationen zur ILI findet man unter www.laermschutz-initiative.de hw

Artikel vom 08.08.2018
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