Die Löwen kommen

SV Dornach freut sich auf das Pokalspiel gegen den TSV 1860 München

In der Saison 2017/18 stieg der SV Dornach in die Bezirksliga auf und gewann den Toto-Pokal im Kreis München. Jetzt wartet der Höhepunkt der Vereinsgeschichte.	Foto: Christian Riedel

In der Saison 2017/18 stieg der SV Dornach in die Bezirksliga auf und gewann den Toto-Pokal im Kreis München. Jetzt wartet der Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Foto: Christian Riedel

Dornach/Heimstetten · Vestenbergsgreuth, Eppingen, Weinheim sind Namen, die jedem Fußballfan geläufig sind. Das Duell »David gegen Goliath«, klein gegen groß, Amateure gegen Profis, verleiht Pokalwettbewerben ihren Reiz.

Auch der SV Dornach hat das große Los gezogen: Im Bayerischen Toto-Pokal darf sich der Bezirksligist mit dem TSV 1860 München messen.

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TSV 1860 München aktuell

»Es ist das größte Spiel der Vereinsgeschichte«, erklärt Gerhard Vodermeier, der Vorsitzende des SV Dornach, der erst 1992 gegründet worden ist. »Ob so etwas nochmal kommen wird, ist fraglich.« Schließlich sei die Partie gegen den deutschen Meister von 1966 ein Pflichtspiel. Als Pokalsieger im Kreis München durfte sich der SV Dornach seinen Gegner für die erste Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals 2018/19 selbst aussuchen. Bei der Auslosung hatte Dornach das Glück, zuerst gezogen zu werden – und wählte den TSV 1860.

»Die Frage nach dem Wunschgegner hat sich eigentlich gar nicht gestellt«, erklärte der zweite Vorsitzende Nikolaus Zornek nach der Auslosung. »Da viele unserer Jugendspieler in Unterhaching und bei 1860 München ausgebildet worden sind, war klar, dass es einer der beiden Klubs werden sollte. Die Löwen sind ein absolutes Traumlos.« Beim SV Dornach gebe es einige eingefleischte Fans des Traditionsvereins aus München-Giesing, erzählt Präsident Vodermeier: »Unsere ehemalige Vereinswirtin hat sich nach dem Aufstieg sogar ein Sechzig-Tattoo stechen lassen.«

An Mariä Himmelfahrt werden also tatsächlich der Siebtligist aus dem Aschheimer Ortsteil und der Proficlub, der gerade in die 3. Liga aufgestiegen ist, aufeinander treffen. »Der Pokal hat seine eigenen Gesetze«, lautet eine Weisheit in Fußballkreisen. Genau deswegen sind kleine Vereine wie Vestenbergsgreuth und Weinheim, die beide in den 90er Jahren den FC Bayern besiegten, bis heute bekannt. Hoffnungen auf einen Dornacher Sensationssieg gegen 1860 macht sich Gerhard Vodermeier allerdings nicht. »Wir werden nichts gewinnen können«, sagt der Vorsitzende. »Auf jeden Fall wollen wir unseren besten Fußball zeigen und nicht abgeschossen werden.« Die Spieler sollten einfach die tolle Atmosphäre und das wohl einmalige Erlebnis genießen, betont Vodermeier: »Davon können sie noch ihren Enkeln erzählen.«

Einen Mann gibt es beim SV Dornach, der schon gegen den TSV 1860 München gespielt hat: Trainer Anton Plattner, in jungen Jahren im Profikader des FC Bayern, führte als Spielertrainer den TSV Eching anno 1983 erstmals in die Bayernliga – in der damals auch die Löwen antraten. »Unser Trainer kennt solche Situationen«, meint Gerhard Vodermeier. »Er wird angespannt sein, ist aber Profi genug, um damit umzugehen.« Seit März 2017 trainiert Plattner, der auch schon beim FC Ismaning und VfB Hallbergmoos auf der Bank saß, den SV Dornach. Im Frühsommer stieg er mit der Mannschaft von der Kreis- in die Bezirksliga auf.

Auf der Sportanlage am Feldkirchner Weg spielt der SV Dornach oft vor weniger als 100 Zuschauern. Ein Kartenvorverkauf ist da nicht nötig. Das ändert sich für das Spiel gegen den TSV 1860, für das der Bayerische Fußball-Verband besondere Auflagen wie getrennte Fanblöcke vorgegeben hat.

Weil der SV Dornach diese auf dem eigenen Platz bei weitem nicht erfüllen kann, wird die Partie im Sportpark Heimstetten ausgetragen. Die Organisation im Vorfeld verursacht einige Kosten. Der Vorsitzende geht aber davon aus, dass am Ende eine »bemerkenswerte Summe« für den Verein übrig bleibt.

Anstoß ist am Mittwoch, 15. August, um 18.30 Uhr im Sportpark Heimstetten. Informationen zum Kartenverkauf gibt es im Internet unter svdornach.de.

Benjamin Schuldt

Foto: Christian Riedel

Artikel vom 07.08.2018
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