Die Grenzen der Fantasie

5. Münchner Science & Fiction Festival im Einstein Kultur

Die Hallen des Einstein Kultur verwandeln sich in 1200 Quadratmeter Weltraum, für ein Festival an der Schnittstelle zwischen Fiktion und Wissenschaft.	Fotos: VA, Dennis Eckert

Die Hallen des Einstein Kultur verwandeln sich in 1200 Quadratmeter Weltraum, für ein Festival an der Schnittstelle zwischen Fiktion und Wissenschaft. Fotos: VA, Dennis Eckert

Haidhausen/München · Roboter aus Schrott, die sich gegenseitig von der Tischfläche schubsen, Musik wie von einem anderen Planeten und Kunst, die ihrer Zeit voraus ist – das alles und noch viel mehr gibt es vom 13. bis 15. April beim Münchner Science & Fiction Festival.

Die Hallen des Einstein Kultur (Einsteinstraße 42) verwandeln sich am Wochenende in 1200 Quadratmeter Weltraum.

Man liebt sie – oder man findet so gar keinen Zugang: Das gilt für viele Science-Fiction-Serien von Akte X bis Star Trek. Um auf dem Festival Spaß zu haben, müsse man aber kein Fan einer bestimmten Serie oder eines Produkts sein, betont Organisatorin Ronit Wolf. Die Veranstaltung soll vielmehr die typische Science Fiction, die man aus Büchern, Kino oder Fernsehen kennt, mit der Wissenschaft verknüpfen. Das ergebe, so Wolf, einen »interdisziplinären Mix an den Grenzen der Fantasie, Technik und Kunst«.

Das Münchner Science & Fiction Festival findet heuer zum fünften Mal statt, seit 2014 immer Mitte April im Einstein Kultur. »Das ‘Einstein’ war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, sagt Ronit Wolf. »Wir bekamen die Chance, 1200 Quadratmeter mit Weltraum zu bespielen und haben das gerne wahr genommen. Die Hallen eignen sich auch gut zur Aufteilung der einzelnen Shows und können besonders schön ausgeleuchtet werden.« Drei Hallen sind während des Festivals ständig geöffnet. Hier können die Besucher zum Beispiel einen »außerirdischen« Duft kreieren, einmal ihrem eigenen datenbasierten Ebenbild gegenüberstehen oder sich spielerisch mit Medientheorien der vergangenen Jahrhunderte auseinandersetzen.

Das eigentliche Programm – verschiedene Shows, Filme, viele Möglichkeiten zum Mitmachen – läuft in Halle vier. »Wir haben wieder fast nur Premieren«, berichtet Ronit Wolf. Musikfans dürfen sich etwa auf eine »Schlagershow aus dem 24. Jahrhundert« freuen. Am Samstagabend bebt die Bühne, wenn Marsellus Moon eine kosmische Jam-Session aus Funk, Electro und Saxophon zum Besten gibt. Besondere Spannung verspricht der »Science Fiction Slam« am Freitag, 13. April, um 20.15 Uhr. Von den Veranstaltern als »weltweit einzigartig« beschrieben, sollen hier echte Wissenschaftler auf erfundene Charaktere, Traum auf Realität treffen. Mit dabei sind zum Beispiel der Informatikprofessor Korbinian Riedhammer sowie Max Haarich, seines Zeichens Münchner Botschafter der Republik Užupis, einem fiktiven Staat, der sich auf ein kleines Viertel der litauischen Hauptstadt Vilnius bezieht.

Zwischen realer Wissenschaft und reiner Fiktion bestehen indes mehr Verbindungen, als es zunächst scheint. Über Telefone, Tablets oder auch sprechende Navigationssysteme wäre zuerst in Science-Fiction-Geschichten zu lesen gewesen, erklärt Ronit Wolf. Nun gehören diese Erfindungen längst zu unserem Alltag. »Die Inspiration, die aus der Science Fiction kommt, ist grandios«, sagt die Organisatorin. »Sie lässt Menschen ihr Leben aus völlig neuen Perspektiven sehen.« Viele Wissenschaftler, die bei der NASA oder ESA arbeiten, seien erst Wissenschaftler geworden, weil sie Star Trek gesehen oder Isaac Asimovs Geschichten über Roboter gelesen hätten, bekräftigt Wolf.

Mit seinem ungewöhnlichen Konzept ist das Science & Fiction Festival bisher gut angekommen. »Es war jedes Jahr voll«, sagt Ronit Wolf. Auch diesmal erwartet sie rund 1500 Besucher.

Das 5. Münchner Science & Fiction Festival eröffnet am Freitag, 13. April, um 18 Uhr. Am Samstag, 14. April, läuft es ab 14 Uhr, am Sonntag, 15. April, ab 13 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro pro Tag, ermäßigt 5 Euro. Das komplette Programm gibt es unter muc-sf-festival.com bs

Artikel vom 09.04.2018
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