Mehr Mobilität am Gleis

Gute Nachrichten für alle S-Bahnpendler im Landkreis

Mit sechs Zugverbindungen in der Stunde ist die eingleisige Strecke zwischen Ebersberg und Grafing ausgelastet. 	Foto: Stefan Dohl

Mit sechs Zugverbindungen in der Stunde ist die eingleisige Strecke zwischen Ebersberg und Grafing ausgelastet. Foto: Stefan Dohl

Landkreis · Am Sonntag (10. Dezember) tritt der neue MVV-Fahrplan in Kraft. Dieser bringt beachtenswerte Neuerungen für Bahnpendler aus dem Landkreis mit sich. Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer spricht diesbezüglich sogar von einem »Weihnachtsgeschenk schon 14 Tage vor dem Heiligen Abend« für alle Ebersberger S-Bahn-Fahrer.

Denn ab sofort kommt man nahezu ganztägig im 20-Minuten-Rythmus (zweimal S-Bahn, einmal Filzenexpress) von Ebersberg über Grafing nach München. Der bisherige »Stolpertakt« von 10-10-40 Minuten gehört nun endlich der Vergangenheit an. Der Bahnverkehr auf der eingleisigen Strecke zwischen Ebersberg und Grafing-Bahnhof ist somit komplett ausgereizt. Ein Ausbau der Strecke auf zwei Gleise ist aufgrund der hohen Kosten nicht geplant. Die auffäligste Änderung beim neuen Fahrplan betrifft den Linientausch von der S-Bahnlinie 4 (Geltendorf) und der S-Bahnlinie 6 (Tutzing). Die S4 fährt ab sofort nur in den Hauptverkehrszeiten montags bis freitags als Taktverstärker sowie mittags im Schülerverkehr bis Ebersberg oder Grafing Bahnhof durch. Ansonsten enden und beginnen sie täglich bis ca. 22 Uhr in Trudering und sorgen somit für einen nahezu durchgängigen, lediglich in der Mittagszeit unterbrochenen 10-Minuten-Rhythmus zwischen Ostbahnhof und Trudering. Die S 6 aus dem Starnberger Landkreis fährt jetzt die Ebersberger Strecke. Desweiteren werden im neuen Fahrplan die Anschlüsse von Ebersberg zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen (S 8) und zur S 2 in Richtung Erding verbessert. Am Leuchtenbergring verringert sich die lange Wartezeit von derzeit 20 auf 10 Minuten.

Im Landkreissüden wird die Busline 444 (via Grafing, Aßling) von Schalldorf bis nach Rott am Inn verlängert. Auch für die Bürger aus Rott liegen die Vorteile klar auf der Hand, denn sie können nun im MVV-Tarif direkt zum Bahnhof Aßling fahren und von dort weiter nach München, was auch zur Entlastung des Parkplatzes am Aßlinger Bahnhof beiträgt. »Ich bin erleichtert, dass auf meine Initiative vom Dezember 2015 und Mai 2016 durch das gemeinsame Engagement von S-Bahn, BEG und Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eine Lösung erarbeitet werden konnte, die die S-Bahn insbesondere für die Bürger aus Ebersberg endlich verlässlicher machen wird«, jubelt Landrat Robert Niedergesäß, der zugleich Sprecher der MVV-Verbundlandkreise ist. »Dankbar bin ich für die Unterstützung der MVV-Verbundgesellschaft, die sich als Vertreter der MVV-Gesellschafter intensiv um Konzeption und Fahrplanlagen im Sinne der Fahrgäste gekümmert hat.« Niedergesäß sieht die Verbesserungen in Taktung und Infrastruktur aber auch als fällige Gegenleistung für die Landkreise. »Seit Jahren investieren die Landkreise sehr viel Geld in den ÖPNV. Allein in den letzten fünf Jahren wurde das Angebot auf den MVV-Regionalbuslinien um nahezu 37 Prozent auf über 36 Millionen Kilometer im Jahr 2016 gesteigert«, so Niedergesäß. Wie bereits erwähnt beläuft sich die Preiserhöhung für die Tickets heuer auf moderate 1,9 Prozent.

Laut MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag ist die »diesjährige Tarifanpassung – abgesehen von einigen Nullrunden – die geringste Anpassung seit Gründung des Verbundes im Olympiajahr 1972.« Für Inhaber von Zeit- und Monatskarten fällt die Preisanpassung mit 1,3 Prozent sogar noch geringer aus. Wenn jetzt noch die technischen Probleme und Verspätungen reduziert werden, steht den Pendlern ein gutes 2018 bevor.

red

Artikel vom 07.12.2017
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