Spiel-Raum für neue Energien

Sonderausstellung »energie.wenden« ab 15. Februar im Deutschen Museum

Die Solarblume im Innenhof des Museums folgt dem Lauf der Sonne, faltet sich nachts zusammen und produziert 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.	Foto: Deutsches Museum

Die Solarblume im Innenhof des Museums folgt dem Lauf der Sonne, faltet sich nachts zusammen und produziert 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Foto: Deutsches Museum

München · Schon der Titel der neuen Sonderausstellung des Deutschen Museums ist eine Aufforderung: »energie.wenden« heißt sie – und lässt ein hochpolitisches, kontroverses und komplexes Thema lebendig und anschaulich werden.

Die Ausstellung ist ab 15. Februar auf der Museumsinsel zu sehen – und zu erleben.

Warum gerade dieses Thema?
Generaldirektor Wolfgang M. Heckl erklärt, warum diese Ausstellung zum Deutschen Museum der Zukunft passt: »Die Energiewende ist eines der großen globalen Themen für das 21. Jahrhundert. Es stellt Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Technik gleichermaßen vor große Herausforderungen. Wir möchten mit der Ausstellung dazu beitragen, dieses Projekt voranzutreiben – und die Herausforderung zu bewältigen.«

Sabine Gerber, Leiterin der naturwissenschaftlichen Ausstellungen beim Deutschen Museum, ist stolz auf die Ausstellung – und auf das Rollenspiel: »Das eine Art Übungsraum für die Gesellschaft, eine Welt im Kleinen.« Denn das Herzstück der Ausstellung ist ein Spiel, das die Besucher auf das »politische Parkett« und in den zentralen Raum der Ausstellung führt. Dort begegnen ihnen auf großen Bildschirmen von Schauspielern dargestellte Akteure der Energiewende. Von einer Atomkraft-Lobbyistin bis zu einer Frau, die Wasserkraftwerke baut, von einem Bauern bis zu einem Techniker für das Stromnetz ist alles dabei. Und alle haben gute Argumente für ihre Sache.

Alle Akteure haben Forderungen an die Besucher – wie »Baut die Stromnetze aus!« oder »Mehr Elektroautos!« Die Besucher müssen in diesem Geflecht von Forderungen und Argumenten entscheiden, was für eine Energiewende sie wollen – und übernehmen praktisch die Rolle eines Politikers.

Für die Auswertungen dieser von den Besuchern gefällten Entscheidungen haben sich die Ausstellungsmacher einen liebenswert analogen Weg ausgedacht. Die Besucher bekommen am Anfang eine Karte in die Hand. Ihre Entscheidungen stanzen sie selbst in diese Karte. Und am Ende schiebt man die entstandene Lochkarte in ein Lesegerät, das einem verrät, was für ein »Energiewende-Typ« man ist. Die Liste der Exponate ist lang: Das erste davon sehen die Besucher schon im Museumsinnenhof.

Eine große Blume mit Blütenblättern aus Solarzellen. Sie sammelt Sonnenenergie, dreht sich immer der Sonne zu und klappt abends ihre »Blütenblätter« ein. Und sie ist mehr als ein Gag: Sie liefert im Jahr rund 4.000 Kilowattstunden Strom – in etwa der Jahresverbrauch eines europäischen Durchschnittshaushalts.

In der Ausstellung selbst steht ein Tesla Roadster, der es als erstes Serien-Elektroauto 2012 einmal um die Welt geschafft hat. Oder ein »Brandloch« in einem Stück Metall, das sehr eindringlich die Kraft der Sonne dokumentiert – es wurde in einem Solarkraftwerk erzeugt.

Die Ausstellung ist bis zum 19. August 2018 im Deutschen Museum zu sehen.

Artikel vom 09.02.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...