»Weiloisirgendwiazamhängd«

Dokumentationsfilm über die Notwendigkeit kleinbäuerlicher Landwirtschaft

Josef Schmid steht nach dem Film als Experte für Fragen und Gespräche zur Verfügung.	Foto: VA

Josef Schmid steht nach dem Film als Experte für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Foto: VA

Taufkirchen/Vils · »Weiloisirgendwiazam­- hängd« – für Nichtbayern: Weil alles irgendwie zusammenhängt – ist der Titel eines neuen Filmes, der auf Initiative des Agrarbündnisses BGL/ TS von Regisseur und Kameramann Erwin Mertl gedreht worden ist.

Die KAB zeigt die Dokumentation am 19. Januar um 20 Uhr im Kinocafé Taufkirchen, Erdinger Straße 17. Im Anschluss steht Josef Schmid, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für das KAB-Filmgespräch als Experte zur Verfügung.

In 90 Minuten setzt der Film die Sorgen und Nöte, aber auch die Hoffnungen von kleinen Bauernhöfen in Szene. Vorgestellt werden Landwirte, Gärtner, Imker, Bäcker und Sprecher kritischer Organisationen, die Alternativen aufzeigen, die – so die Überzeugung und die Botschaft des Filmes und seiner Macher – ein gutes Beispiel für die gesamte Landwirtschaft sein könnten: sozial gerecht, ökologisch durchdacht und umweltschonend. Hintergrund dieser Aktion ist die begründete Befürchtung vieler Kleinbauern, dass die Landwirtschaft in eine Richtung gelenkt wird, die für die Bauern nicht mehr zukunftsfähig ist und auf Dauer deren Lebensgrundlage zerstört. Dass die derzeitige Landwirtschaft diese Voraussetzungen nicht erfüllt, davon sind die Mitgliedsverbände im Agrarbündnis Berchtesgadener Land-Traunstein überzeugt. Schorsch Planthaler, der Moderator des Filmes, fährt mit seinem knallgelben, almgängigen Traktor durch die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land und besucht rund ein Dutzend Betriebe, die auf ihre Weise Pioniere einer zukunftsweisenden Landwirtschaft, Bodenbewirtschaftung und Vermarktung sind.

Da ist etwa der Sepp Hubert aus Reichersdorf in der Gemeinde Kirchanschöring. Er fordert als Traunsteiner Kreisvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, dass bei der Milch das Angebot der Nachfrage angepasst werden müsse. Gleichzeitig spricht er sich massiv gegen Agrogentechnik aus. Und dann zeigt er sein Getreidefeld aus einem Gemenge verschiedener Sorten, das weder Spritzen noch Düngen braucht und so auch den überdüngten Waginger See von Phosphat entlasten würde.

Gehört der Betrieb von Sepp Hubert eher zu den großen in der Region, so ist die Landwirtschaft von Liesi und Albert Aschauer ein Beispiel für die immer weniger werdenden kleinen landwirtschaftlichen Betriebe. Und gerade diese bräuchten dringend einen Milchpreis von 40 bis 50 Cent, fordert Liesi Aschauer, die Kreisvorsitzende des Milchviehhalterverbands im Berchtesgadener Land.

Die bäuerliche Kulturlandschaft schützen, die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern schätzen, den Tierschutz ernst nehmen und fairen Handel und Klimaschutz in die Überlegungen mit einzubeziehen – das fordert das Agrarbündnis. Diese Botschaft möchte der Film weitergeben. Denn es hängt alles miteinander zusammen, und keines kann und darf vom anderen getrennt werden. Daher heißt der Film auch »Weiloisirgendwiazamhängd«.

Artikel vom 14.01.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...