Alles andere als ruhig

2015 war ein bewegtes Jahr in Au-Haidhausen und Berg am Laim

Ob Radwege, sportliche Großtaten, verdiente Mitbürger oder eilige Bauprojekte (im Uhrzeigersinn): Hier hat sich einiges bewegt.	Fotos: Archiv

Ob Radwege, sportliche Großtaten, verdiente Mitbürger oder eilige Bauprojekte (im Uhrzeigersinn): Hier hat sich einiges bewegt. Fotos: Archiv

Au-Haidhausen-Berg am Laim · Das Wort des Jahres 2015 ist »Flüchtlinge«. Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache entschieden.

Über diese Entscheidung können die Berg am Laimer nur milde lächeln. Die Unterbringung von Flüchtlingen ist in dem Stadtteil schon seit mehreren Jahren ein Thema. Wechselnde Standorte sind immer wieder im Gespräch, hier wird eine Einrichtung geschlossen, da wieder aufgemacht… Der Themenkomplex begleitet die Menschen in Berg am Laim, auch in Haidhausen, schon länger und das wird sich auch eine Zeitlang nicht ändern.

In der Rückschau überrascht eine Erkenntnis: Die große Weltpolitik nimmt Einfluss auf das Leben in den Münchner Stadtvierteln rechts der Isar. In der ersten Jahreshälfte beherrschte die Griechenland-Krise die Schlagzeilen. Untrennbar damit verbunden ist die Gegenwart und die Zukunft der griechischen Schule in Berg am Laim. Auch hier geht es ums Geld und zahlen soll Athen. Wenn das denn so einfach wäre. Die Landeshauptstadt München setzt die Daumenschrauben an und drängt Athen zum Bau der Schule. Andernfalls gehen Grundstück und der inzwischen begonnene Bau wieder ins Eigentum Münchens zurück. Und dann »isch over«, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in ähnlichem Zusammenhang formulierte.

»Platzmangel« könnte in Haidhausen und Berg am Laim auch Wort des Jahres sein. Hier sind hauptsächlich die Schulen betroffen. Vor allem die Grundschulen müssen mittlerweile jeden Quadratmeter bestmöglich nutzen. Es geht immer irgendwie, aber die Situation ist alles andere als befriedigend.

»Fahrradweg« als Wort des Jahres? Geht schon auch, denn mit der Diskussion um die Radweglücke in der Rosenheimer Straße und den Neuregelungen mehrerer Radwege in Berg am Laim ist auch diese Vokabel mehrmals in den Mittelpunkt der lokalen Nachrichten gerückt.

Aber ist denn wirklich alles so furchtbar, wie es die Nachrichten zeigen? Nein, ist es nicht, und auch die erfreulichen Seiten zeigt der Haidhausener Anzeiger. Zum Beispiel im Sport. Der ESV München-Ost freut sich nach jahrelanger Durststrecke in diesem Jahr gleich über drei deutsche Meistertitel bei den Nachwuchsringern.

In Haidhausen sind sie stolz auf ihre Fußballer, die den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft und in der neuen Saison im Verbandspokal überrascht haben. Zurzeit knirscht es im Getriebe der SpVgg 1906, das bleibt nicht aus. Das Ziel ist jetzt der Klassenerhalt und auch das wäre ein sportlicher Erfolg.

Noch ein Vorschlag gefällig? »Stadtteilkultur« hat in diesem zu Ende gehenden Jahr auch so manches Schlaglicht gesetzt. Die Renovierung und der Umbau der Stadtteilbibliothek hat den Berg-am-Laimern Geduld abverlangt, aber sie sind belohnt worden. Mehr in die Richtung Heimatforschung geht die kulturelle Leistung von Johann Baier, der in diesem Jahr den Vorsitz des Vereins Freunde Haidhausens e.V. abgegeben hat. Die Debatte um den Standort des neuen Konzertsaals, die unterschiedlichen Meinungen zur Gestaltung einer Fußgängerunterführung – alles von kultureller Bedeutung und von lokaler Wichtigkeit.

Letzter Vorschlag für das Wort des Jahres 2015 in Au-Haidhausen und Berg am Laim: »Selbstbewusstsein«. Hier lassen sich die Leute nichts vorschreiben oder reinreden. Und wenn das doch passiert, dann machen sie den Mund auf und halten dagegen, wenn’s sein muss.

cr

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Artikel vom 30.12.2015
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