Die Kraft der Sonne

Die »Energiehauptstadt« Ebersberg setzt ihren Weg fort

Energiemanager Christian Siebel sieht die Stadt in Sachen Energiewende gut aufgestellt.  	Foto: Stadt Ebersberg

Energiemanager Christian Siebel sieht die Stadt in Sachen Energiewende gut aufgestellt. Foto: Stadt Ebersberg

Ebersberg · Der Arbeitskreis Energiewende 2030, die aktiven Agenda-Gruppen der Stadt Ebersberg, Organisationen der evangelischen und katholischen Kirche, die Energieagentur im Landratsamt, die Energiegenossenschaften »REGE« und »BEG«, das Museum Wald und Umwelt mit der Umweltstation im Ebersberger Forst – dies sind nur einige der etablierten und im Bereich Klimaschutz aktiven Organisationen in der Kreisstadt.

»Wenngleich noch enorm viel Arbeit vor uns liegt, ist die Stadt Ebersberg in Sachen Energiewende schon heute sehr gut aufgestellt«, resümiert ein sichtlich zufriedener Christian Siebel, seit 15. Juni Klimaschutzmanager der Stadt Ebersberg. In dieser Funktion ist er sowohl für die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, der fachlichen Unterstützung von Verwaltung und der Bürger, sowie mit der Einführung eines kommunalen Energiemanagementsystems betraut.

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Für 2016 setzt die Stadt Ebersberg den Schwerpunkt auf die Energieeffizienz der städtischen Liegenschaften. Durch die Einführung eines kommunalen Energiemanagementsystems soll der Energiebedarf systematisch gesenkt werden. »Mit den gemachten Erfahrungen wollen wir die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt dabei unterstützen, eine breite Effizienz-Bewegung in Gang zu setzen«, erklärt Siebel. »Darüber hinaus sehen wir ein enormes Potenzial für die Erzeugung von erneuerbaren Energien in unserer Region.« Dies betrifft besonders die Solarenergien Solarthermie (Wärme) und Photovoltaik (Strom).

Im vergangenen Jahr haben die Schüler der Jahrgangsstufe 9 dm und 9 em der Mittelschule Ebersberg mit einem richtungsweisenden Schulprojekt einen ersten Schritt gemacht. In Kooperation mit der Stadt Ebersberg und dem Arbeitskreis Energiewende 2030 haben die Schüler zusammen mit der Energieagentur Ebersberg GmbH 562 Häuser in den Stadtteilen Friedenseiche, Hupfauer und Eggerfeld auf Solaranlagen überprüft.

Die Schüler wollten die Frage beantworten, wie Besitzer geeigneter Dächer motiviert werden können, eine Solaranlage zu installieren. Hierzu wurden die Hausbesitzer auf die Eignung ihres Daches aufmerksam gemacht und zugleich zu Motivation und Hemmnissen, eine Solaranlage anzuschaffen, befragt. Bei der anschließenden schriftlichen Umfrage waren 496 Fragebögen zugestellt worden. Zuletzt hatten 171 Befragte geantwortet – was eine enorme Beteiligung von fast 35 Prozent bedeutet. Nachdem die Schüler alle gesammelten Daten der Vor-Ort-Begehung und der Fragebogenaktion ausgewertet haben, übergaben sie ihre Ergebnisse offiziell den Vertretern der Stadtverwaltung, der Energieagentur und des Arbeitskreises Energiewende 2030. In den drei verschiedenen Gruppen »Technik«, »Soziales« und »Wirtschaft« präsentierten sie im Sitzungssaal des Rathauses anschaulich ihre Ergebnisse und ihre Erfahrungen während des Projektes. Lehrer wie Schüler waren sehr zufrieden mit dem Verlauf des praxisnahen Projektes, bei dem die Schüler an einer realen Fragestellung arbeiten konnten.

Die erhobenen Daten wurden im Anschluss in der Stadtverwaltung weiter analysiert und für eine gezielte Beratung der Hauseigentümer und weitere Maßnahmen zur Förderung der Solarenergienutzung verwendet. »Die Umfrage der Schüler zeigte vor allen Dingen eines: es besteht Beratungsbedarf bezüglich der Nutzung von Solarenergie hier vor Ort und das Interesse an der Thematik ist enorm«, erläutert Klimaschutzmanager Siebel.

Vor kurzem wurde das Schulprojekt »Sonnendächer« im Rahmen der Preisverleihung des »Energiepreises 2015« des Landkreises im Landratsamt Ebersberg ausgezeichnet. Die Stadt Ebersberg hat den mit 250 Euro dotierten Ehrenpreis stellvertretend für alle Projektbeteiligten entgegengenommen.

Der AK Energiewende 2030 und die Stadt haben nun vereinbart, dass Christian Siebel das Grundkonzept auch in 2016 fortführen soll. Zudem werden die in 2015 erhobenen Daten dazu genutzt, Themenschwerpunkte für künftige Klimaschutzmaßnahmen auszumachen. Von Stefan Dohl

Artikel vom 10.12.2015
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