Kampf dem Klimawandel

Landkreise Ebersberg und München gründen gemeinsame Energieagentur

Der Händedruck der Landräte Robert Niedergesäß (Ebersberg, Mitte) und Christoph Göbel (München) besiegelt die Kooperation der beiden Landkreise. Links der Ebersberger Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr. F: Landratsämter München und Ebersberg

Der Händedruck der Landräte Robert Niedergesäß (Ebersberg, Mitte) und Christoph Göbel (München) besiegelt die Kooperation der beiden Landkreise. Links der Ebersberger Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr. F: Landratsämter München und Ebersberg

München/Ebersberg · Der Kampf gegen die globale Erwärmung, von Bundeskanzlerin Angela Merkel unlängst auf der Klimakonferenz in Bonn als »Schicksalsfrage« bezeichnet, kann nur mit vereinten Kräften gelingen.

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Mit gutem Beispiel voran gehen in dieser Hinsicht die Landkreise München und Ebersberg: Seit kurzem sind sie in einer gemeinsamen Energieagentur vereint. Das Ziel ist, die Energiewende zu meistern. Im September 2017 hatte der Kreistag des Landkreises München einstimmig grünes Licht für eine Beteiligung des Landkreises an der Energieagentur Ebersberg gGmbH gegeben. Zum 1. November wurde – nachdem sich auch der Kreistag Ebersberg ohne Gegenstimmen dafür ausgesprochen hatte – die Kooperation offiziell vollzogen. Kürzlich fand nun im Landratsamt München die erste Gesellschafterversammlung der gemeinnützigen Einrichtung, die sich fortan Energieagentur Ebersberg-München gGmbH nennen wird, statt.

Mit 25.000 Euro Stammeinlage und einem Aufgeld von 260.000 Euro für die durch die Beteiligung anfallenden Investitionen ist der Landkreis München jetzt gleichberechtigter Gesellschafter der Agentur aus dem kleineren Nachbarlandkreis. »Es freut uns sehr, dass der Landkreis München auf unsere erfolgreiche Arbeit in Ebersberg aufmerksam wurde und nun mit eingestiegen ist«, meinte der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß (CSU). »Mit der neuen Kooperation stärken wir unseren Einsatz für eine Energiewende in der Region. Es ist ein großes Plus, dass unsere beiden Landkreise bei diesem zukunftsentscheidenden Thema jetzt enger zusammenarbeiten werden.« Auch Münchens Landrat Christoph Göbel (CSU) freut sich auf die Kooperation, »nicht nur, weil ich von der Kompetenz der Energieagentur überzeugt bin, sondern vor allem, weil es außer Frage steht, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Landkreise Ebersberg und München machen den Anfang.«

Im Landkreis Ebersberg hatte man sich umfassend mit der Anfrage des großen Nachbarn auseinandergesetzt. Dabei ging es im Kern um die Frage: Welche Chancen, aber auch Risiken birgt die Kooperation für Ebersberg? Dort sind seit sechs Jahren Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr und ein stetig wachsendes Team der Motor der Energiewende – mit dem ambitionierten Ziel, bis 2030 die Energieversorgung des Kreises frei von fossilen Energieträgern zu gestalten. Am Ende war man überzeugt. »Gemeinsam sind wir für die große Aufgabe besser aufgestellt. Wir können noch schlagkräftiger werden und unser Angebot für den Klimaschutz ausweiten«, fasst Gröbmayr das Ergebnis zusammen. Das Pendant zum Ebersberger Energiewendeziel 2030 ist die »29++ Klima. Energie. Initiative« des Landkreises München mit seinen 29 Kommunen. Beide Konzepte haben die Ausgestaltung einer klimafreundlichen Zukunft zum Ziel.

Fördern, beraten und Projekte umsetzen

Die Zielsetzung der Energieagentur ist in der Satzung klar umrissen: die Förderung des effizienten und klimafreundlichen Energieeinsatzes und die Beratung zur Umsetzung alternativer Energieprojekte – bisher im Landkreis Ebersberg, jetzt auch im Landkreis München. Die Mitarbeiter beraten Bürger, Unternehmen und Kommunen bei Klimaschutzmaßnahmen, zeigen ihnen Chancen und Potenziale auf. Neben Bildungsarbeit initiieren und begleiten sie ressourcenschonende Energieprojekte. Die Energieagentur arbeitet als unabhängiger Dienstleister in einem Netzwerk lokaler Mitstreiter.

Ganz oben auf der Agenda steht die Einführung eines Solarpotenzialkatasters. Vor anderthalb Jahren im Landkreis Ebersberg ins Leben gerufen, hat das Online-Tool zu einem verstärkten Zubau von Solaranlagen geführt. Eine weitere Erfolgsgeschichte: die kostenlose Energieimpulsberatung, die Bürgern Wegweisungen für individuelle Maßnahmen aufzeigt – bald auch im Landkreis München.

Artikel vom 03.12.2017
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