Kontrovers diskutiert

BA 5 uneins über Gestaltung des Radwegs an der Rosenheimer Straße

Ein Stück Radstreifen gibt es bereits entlang der Rosenheimerstraße, aber ab  der Kreuzung Rosenheimer- und Orleansstraße müssen sich die Radler in den Autoverkehr einfädeln. Damit soll nun Schluss sein. Ende des Monats beschließt der Stadtrat die k

Ein Stück Radstreifen gibt es bereits entlang der Rosenheimerstraße, aber ab der Kreuzung Rosenheimer- und Orleansstraße müssen sich die Radler in den Autoverkehr einfädeln. Damit soll nun Schluss sein. Ende des Monats beschließt der Stadtrat die k

Haidhausen · Der Stadtrat hat in der vergangenen Woche grünes Licht für die Detailplanungen zur Errichtung eines Radwegs an der Rosenheimer Straße zwischen der Orleansstraße und dem Rosenheimer Platz erteilt.

Vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) und zahlreichen Anwohnern des Viertels wird diese Maßnahme schon seit Jahren gefordert. Umstritten ist allerdings, wie die Stadt das Projekt nun umsetzen will. Der aktuelle Entwurf zum geplanten Radweg in der Rosenheimer Straße soll allen gerecht werden. Auf jeder Seite soll es einen Radstreifen geben, alle vier Fahrspuren sollen erhalten bleiben, und auf verbreiterten Gehwegen sollen Parkbuchten für den Lieferverkehr und die Kunden der Geschäfte eingerichtet werden, auf denen die Anwohner nachts parken können. Dennoch räumt Bettina Messinger, SPD-Stadträtin, Mitglied im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung und Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Au, ein: »Die Lösung, für die wir uns jetzt entschieden haben, ist ein Kompromiss.«

Realisieren lassen sich diese Planungen nämlich nur, wenn alle Verkehrsteilnehmer enger zusammenrücken. Das bedeutet: Die Fahrspuren werden jeweils auf etwa 2,85 Meter verschmälert und pro Radstreifen bleiben nur noch rund 1,50 Meter Platz. Verbände wie der ADFC und Green City halten diese Variante für zu dicht und plädieren für einen früheren Vorschlag des Planungsreferats, der in der Rosenheimer Straße die Wegnahme einer Fahrspur auf jeder Seite vorsah. Hitzig diskutiert wurde das Thema auch auf der jüngsten Sitzung des BAs, die vor dem Stadtratsbeschluss stattfand und auf der Benjamin Glas vom Planungsreferat den Entwurf vorstellte. Der Radstreifen sei viel zu schmal, warnte Ullrich Martini (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit, Umwelt und Verkehr: »Wenn das so gebaut wird, gehen rechts neben den Radfahrern die Autotüren auf und links fahren die Laster vorbei. Das ist gefährlich.« Barbara-Sylvia Schuster (SPD) kritisierte die im Konzept vorgesehenen Baumfällungen an der Rosenheimer Straße.

Es sei »empörend«, wie seitens der Stadt mit Bäumen umgegangen werde. Andreas Micksch (CSU) sprach sich hingegen dafür aus, zunächst einmal die Ausarbeitung des Konzepts abzuwarten. Als grundsätzlich positiv bewertete er den Ansatz, die Rosenheimer Straße vierspurig zu belassen und nicht wie in der vorherigen Variante auf eine Spur pro Fahrtrichtung zu reduzieren. Auch die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) plädierte dafür, auf eine Stellungnahme zu verzichten und sich erst wieder zu dem Thema zu äußern, wenn detaillierte Planungen vorliegen. Außerdem habe der BA hierzu eine Einwohnerversammlung angekündigt, der man mit einer voreiligen Entscheidung nicht vorgreifen dürfe, erklärte sie. Lydia Dietrich (Grüne) mahnte indes, eine Stellungnahme des BAs könne nur dann etwas bewirken, wenn sie vor dem Stadtratsbeschluss erfolge. Auch Glas betonte: »Die Weichenstellung passiert jetzt.« Martini bezeichnete die Nichtbefassung des Gremiums als mutlos. Unangenehme Entscheidungen würden damit vermieden. »Wenn wir unsere Meinung jetzt nicht sagen, können wir sie für immer für uns behalten«, so Martini. Mehrheitlich schloss sich der BA jedoch der Haltung seiner Vorsitzenden an und gab keine offizielle Stellungnahme ab. Bindend wäre der Beschluss des Stadtteilparlaments für den Stadtrat aber ohnehin nicht gewesen. Über das in der vergangenen Woche verabschiedete Konzept wird am 29. Juli noch einmal die Vollversammlung der Rathausparteien entscheiden. Mit gravierenden Änderungen ist dann allerdings nicht mehr zu rechnen.

Artikel vom 16.07.2015
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