50 Einbrüche aufgeklärt

Kirchheim · Dem beherzten Eingreifen eines 50-jährigen Münchners und seiner 46-jährigen Ehefrau ist es zu verdanken, dass eine Einbruchsserie in über 50 Geschäften in der Zeit von April 1999 bis April 2000 in München, Augsburg und anderen oberbayerischen Städten geklärt werden konnte.

Ein Mann und eine Frau versuchten am 12. April 2000, gegen 2.35 Uhr, die Eingangstür eines Schreibwarengeschäftes in Kirchheim aufzubrechen. Durch Geräusche wurde das in der Nähe wohnende Ehepaar wach und begab sich sofort auf die Straße.

Dabei bemerkte der 50-Jährige, wie das Pärchen mit einem Schraubendreher versuchte, die Eingangstür des Ladens aufzuhebeln. Er schrie ganz laut: „Was ist denn hier los?“, worauf sich das Pärchen erschrocken umdrehte. Während der Mann sofort flüchtete, gelang es dem 50-Jährigen die Frau festzuhalten, während seine Ehefrau die Polizei verständigte. Mehrfach versuchte sich die Frau loszureißen, konnte jedoch, obwohl sie versuchte den Mann in den Unterarm zu beißen, bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.

Im Rahmen der eingeleiteten Sofortfahndung konnte kurze Zeit später auch ihr Komplize festgenommen werden. Die Frau, ein 37-jährige Russin, sowie ihr Mittäter, ein 32-jähriger Münchner, sind heroinabhängig und versuchten auf diese Weise an Geld zu kommen.

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen konnten dem Pärchen 18 Geschäftseinbrüche in Augsburg, 18 Einbruchsdiebstähle im Bereich München und dem ebenfalls drogensüchtigen Zwillingsbruder des 32-Jährigen weitere 14 Einbrüche im Bereich des Polizeipräsidiums München, Erding, Dachau, Fürstenfeldbruck, Starnberg und Landsberg am Lech nachgewiesen werden.

Der entstandene Gesamtschaden einschließlich der Einbruchsdiebstähle in Augsburg beträgt 150.000 DM.

Zwischenzeitlich wurde das Einbrecherpärchen zu einer Freiheitsstrafe von vier und fünf Jahren verurteilt. Das Verfahren gegen den Zwillingbruder ist noch nicht abgeschlossen.

Für das beherzte und rasche Eingreifen des Ehepaares, für das sich die Münchner Polizei herzlich bedanken möchte, wurde vom zuständigen Kommissariat eine Belohnung überreicht.

Artikel vom 29.08.2001
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