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Gesegnetes und schönes Weihnachtsfest!
Gedanken zum Fest von Pfarrer Rolf Merkle von St. Georg in Milbertshofen

Die festlich geschmückte Kirche St. Georg in Milbertshofen. Kleines Foto: Ein eingespieltes Team: Pfarrer Rolf Merkle. Fotos: privat
Milbertshofen · Das Weihnachtsevangelium 2013: »In jenen Tagen erließ die NSA den Befehl, alle Bewohner des Erdkreises in Datenlisten einzutragen… Damals war Assad Herrscher von Syrien…« (frei nach dem Lukasevangelium, Kapitel 2).
Vor zweitausend Jahren war Syrien eine Provinz des römischen Reiches. Die Leute dort hatten Bewegungsfreiheit, sie konnten sich theoretisch überall im riesigen Gebiet des römischen Weltreiches niederlassen – da, wo sie den Eindruck hatten, dass es ihnen dort gut gehen würde. »So zogen auch Josef und Maria hinauf…« Die heilige Familie – eine Familie mit Migrationshintergrund? Vielleicht genügen diese kurzen Verweise, um die Weihnachtsgeschichte neu zu hören. Sie ist nicht so weit weg von unserer Zeit, wie wir manchmal denken.
Fast möchte ich sagen: Die Zeit damals war in einigen Punkten fortschrittlicher als unsere Zeit heute. Denn was damals möglich war, dass Menschen aus der Provinz Syrien sich zum Beispiel in Germanien niederlassen konnten, ist heute fast undenkbar – und das, obwohl drei bis vier Millionen Syrer auf der Flucht sind vor dem Bürgerkrieg und dessen Folgen in ihrem Land. Fünftausend sind es, zu denen sich unsere Regierung mühsam durchringen konnte – fünftausend, die in unserem Land aufgenommen werden. Und was geschieht mit den anderen?
Weihnachten ist für mich ein Fest, wo sich uns Menschen die Frage stellt: Sind wir bereit, andere aufzunehmen? Wir kennen alle die Geschichte von der Herbergssuche – sie wird in vielen traditionellen Spielstücken aufgegriffen und manchmal in unsere Zeit übersetzt. Jemanden aufnehmen und Herberge gewähren: Darum geht es auch an Weihnachten.
Das gilt für unsere Gesellschaft als Ganzes, im sozialen Bereich – und das
gilt für jeden Einzelnen, im persönlichen Leben. Dazu ein paar Anregungen:
Weihnachten als Fest des »Aufnehmens« könnte dann ein Fest sein, wo wir
manche »eingeschlafene« Beziehung wieder aufnehmen… Wo auch der weniger
geliebte Verwandte seinen Platz haben darf… Wo der Nachbar nicht nur im
Vorbeigehen wahrgenommen wird… Wo unsere Gesellschaft Aufnahmebereitschaft
für die Fremden zeigt… Und schließlich: wo auch Gott einen Platz hat beziehungsweise
neu bekommt…
Wo ich meine Beziehung zu ihm neu aufnehmen kann…
Im berühmten Prolog des Johannesevangeliums, der am Weihnachtstag in der
Kirche gelesen wird, heißt es: »Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen
nahmen ihn nicht auf« (Joh 1,11). Auch dieser Satz hat nichts an Aktualität
eingebüßt über die letzten zweitausend Jahre. Heute wird in unserer Gesellschaft
die Frage nach Gott oft an den Rand gedrängt, ignoriert oder totgeschwiegen.
Da scheint kein Platz mehr zu sein, diesen »Gott« aufzunehmen in unser Leben.
Hektik, Arbeit und die Fülle von Aufgaben und Verpflichtungen bestimmen
unser Leben. »Aufnehmen« an Weihnachten: Das könnte auch bedeuten, still
zu werden, zur Ruhe zu kommen und bereit zu werden, etwas in sich aufzunehmen.
Aufmerksam zu werden für das Geheimnis der Anwesenheit Gottes in unserer
Welt. Hinzuhören auf die Worte des Trostes und des Friedens, die Gott zu
den Menschen spricht. Warum nicht auch in einem stillen Gebet in einer Kirche
oder in einem Weihnachtsgottesdienst?
So wünsche ich Ihnen von
Herzen ein gesegnetes und schönes Weihnachtsfest! Von Rolf Merkle, Pfarrer
der Kirche St. Georg, Milbertshofen
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