Voll ins Schwarze

Bogenschützen feiern Einweihung »ihrer« Halle

Freuen sich über die gelungene Bogenschießhalle: (v. l.): Alt-Bürgermeister Walter Gigl, stellv. Landrat Christoph Göbel, Bürgermeisterin Barbara Bogner, Petra Kapp, Susanne Maurer, Peter und Bertram Maurer.	Foto: Pietsch

Freuen sich über die gelungene Bogenschießhalle: (v. l.): Alt-Bürgermeister Walter Gigl, stellv. Landrat Christoph Göbel, Bürgermeisterin Barbara Bogner, Petra Kapp, Susanne Maurer, Peter und Bertram Maurer. Foto: Pietsch

Sauerlach · Manch einem dürfte ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, denn endlich – nach gut vier Jahren Bauzeit – ist die neue Bogenschießhalle der Sauerlacher Bogenschützen ganz und gar fertig. Am vergangenen Donnerstag wurde sie nun feierlich eingeweiht.

Von der Straßenseite ist sie kaum sichtbar, unauffällig duckt sie sich hinter die Bäume und Büsche an der Grundstücksgrenze. Doch von innen offenbart sie ihre wahren Qualitäten: Die 24 Meter Länge und gut zehn Meter Breite der Halle werden ohne Stützbalken von einer hohen Decke überspannt. Wände und Decke sind aus hellem Holz, innovative Wandheizungen sorgen für gemütliche Wärme, zahlreiche Strahler erhellen den Innenraum mit Tageslichtqualität. Die bei der Feier anwesenden Bogenschützen sind sichtlich stolz auf ihre Halle.

Und das mit gutem Grund, denn der Weg dorthin war durchaus steinig. Während der Verein in den ersten Jahren seit seiner Gründung im Jahr 1989 aus Ermangelung einer Trainingsstätte für die kalte Jahreszeit mehr oder weniger auf ein Training verzichten musste, konnten die Bogenschützen ab Herbst 1996 zumindest einmal die Woche in die Sauerlacher Mehrzweckhalle einziehen. Doch so richtig heimisch werden durften sie dort nicht, denn auch die anderen Sportvereine standen um die begehrten Hallenzeiten Schlange. 2006 mussten die Bogenschützen schließlich den Handballern weichen. Eine vorübergehende Heimat fanden sie dann für den Winter 2007/2008 in einem Abbruchhaus in Höhenkirchen. Doch auch damit war nach Abriss des Gebäudes Schluss. Wieder einmal wandte sich der Verein 2008 Hilfe suchend an den damaligen Bürgermeister Walter Gigl. »Ich glaube, der hatte unsere ständigen Anfragen satt«, erinnert sich Vereinsvorständin Susanne Maurer bei ihrer Festrede, »da hat er dann gesagt: Ich kann auch nichts machen, baut euch doch einfach auf dem Vereinsgelände eine eigene Halle«.

Das haben sich die Bogenschützen dann nicht zweimal sagen lassen und begannen so schnell wie möglich mit der Planung. Schon im Dezember 2009 war der Rohbau der Halle fertig und zur provisorischen Benutzung freigegeben. Seitdem wurde fleißig und vor allem in Eigenleistung der Vereinsmitglieder weitergebaut. Isolierung, Innenausbau, Elektrik und zum Schluss noch ein neuer Estrich wurden nach und nach fertiggestellt. »Wir konnten aus dem Vollen schöpfen«, berichtet Susanne Maurer stolz. Handwerker und willige Helfer, Finanzierungs-, Versicherungs- und Behördenfragen – die Vereinsmitglieder stemmten alle Herausforderungen, selbst die großen finanziellen.

Denn auch die waren erheblich: Ganze 240.000 Euro hat die Halle insgesamt gekostet. Ein Drittel der Kosten hat das Kultusministerium über den Bayerischen Landessportschützenbund bezuschusst. Den Rest musste der Verein über Spenden und Sponsoren selber stemmen. »Ohne diese Unterstützung wären wir sicher noch nicht fertig«, dankt Maurer allen Geldgebern und vergisst neben den großen Firmen auch nicht die ganz kleinen Spender: »Unser jüngstes Mitglied hat uns 3,97 Euro von seinem Taschengeld gegeben«, erinnert sie sich gerührt. Dass ein solches Engagement im Verein nicht selbstverständlich ist, weiß auch der Schützenmeister des Schützengaus Holzkirchen, Lorenz Knoll.

Er ist eigens zur Einweihung der Halle gekommen und lobt die Entwicklung des Vereins. »Als sich die Sauerlacher Bogenschützen 1989 bei der Gauversammlung erstmals vorgestellt haben, war der Vorstand eher skeptisch«, erinnert er sich bei seiner Festrede. »Aber dann haben die anderen nach und nach die Begeisterung und das unglaubliche Engagement mitgekriegt und gesehen: Hoppla, die haben Zuwachs, die haben Jugend. Mancher Skeptiker wäre heute froh, wenn es bei ihnen auch so laufen würde«, weiß er und überreicht dem Verein zur Anerkennung seiner Leistungen den »Ehrenteller des Schützengaus«.

Auch Bürgermeisterin Barbara Bogner hat ein kleines Geschenk dabei – ein Zuschuss für die Jugendarbeit. »An dieser Halle sieht man, was geht, wenn man die Leute ihre Visionen verwirklichen lässt«, freut sie sich und wünscht dem Verein weiter viele Erfolge. Andrea Pietsch

Artikel vom 12.11.2013
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