Bedrückende Bilder

Fotoausstellung im Gasteig

Ehemalige Kriegsschauplätze stehen im Mittelpunkt der Fotoausstellung.	Foto: Ractliffe

Ehemalige Kriegsschauplätze stehen im Mittelpunkt der Fotoausstellung. Foto: Ractliffe

Haidhausen · Am Mittwoch, 18. September, um 19 Uhr, wird in der Aspekte Galerie der MVHS im Gasteig eine Ausstellung der südafrikanischen Fotografin Jo Ractliffe eröffnet. Ractliffe, die 1961 in Kapstadt geboren wurde und heute in Johannisburg lebt, zählt zu den herausragenden Fotografinnen Südafrikas.

In ihren Arbeiten wendet sie sich immer wieder verdrängten und konfliktbeladenen Orten zu, die während der Apartheid Schauplätze von Gewalt, Vernichtung und militärischen Auseinandersetzungen waren. Fast fünf Jahrhunderte nach der Inbesitznahme durch portugiesische Kolonisatoren erreichte Angola am 11. November 1975 seine Unabhängigkeit. Dem bereits 1961 begonnenen antikolonialen Befreiungskrieg folgte ein 27 Jahre andauernder Bürgerkrieg, der sich zu einem Stellvertreterkonflikt des »Kalten Krieges« entwickelte. Für ihr fotografisches Projekt »As Terras do Fim do Mundo« (Land des Endes der Welt) hat Ractliffe zwei Jahre lang die Spuren des Grenzkrieges, den Südafrika in den 1970er und 1980er Jahren gegen Angola führte, mit ehemaligen Soldaten aufgesucht, und in sehr sachlichen Fotografien dargestellt.

»Ich wollte die Landschaft in ihrer Pathologie erforschen: wie sich die Gewalt der Vergangenheit – unmerklich, verhalten, symbolisch – in der Landschaft der Gegenwart niederschlägt«, sagt Ractliffe. In ihren Bildern versucht sie, die Konstrukte der fotografischen Repräsentation zu hinterfragen und Raum für »ungreifbarere Dinge wie Schweigen und Abwesenheit« zu erschließen.

Artikel vom 10.09.2013
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