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100 Jahre jung
Traditionsverein feierte
Blumen zum 100-Jährigen: Mit Bürgermeisterin Barbara Bogner (r.) freuen sich (v.l.) die Gartlerinnen Christine Wimmer und Irmgard Eberl, hier mit Enkeltöchterchen Rosarin (4), Horst Hochwind, Angelika Schmidbartl und Gerhard Hofreiter. Foto: Kohnke
Sauerlach · Zünftig ging es am Sonntag zu, im Heimatmuseum in Arget. Gleich zwei Jubiläen galt es hier zu feiern. Zum einen blickt der Obst- und Gartenbauverein Sauerlach auf nunmehr 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück.
Das zweite Jubiläum betrifft die Brennerei-Abteilung des Vereins, die vor 80 Jahren das Brennereirecht erhielt. Da konnten selbst die Regenschauer die gute Laune nicht verderben. Wie einen Schatz hütet Vereinsvorsitzender Gerhard Hofreiter das alte Protokollbuch, das die Gründung des Vereins am 9. Februar 1913 belegt. Im nächsten Jahr will der 69-Jährige unter Umständen den Vorsitz abgeben, damit dann auch das Buch. Dort sind die Höhen und Tiefen der Gemeinschaft verzeichnet. Hofreiter berichtet, dass die Vorträge über Obstbaumschnitt und Gemüseanbau ursprünglich auf so fruchtbaren Boden gefallen seien, dass sich irgendwann die Frage ergeben hätte: Wohin mit all dem Obst? Die Brennerei sei also eine zwangsläufige, und wie sich erwies, erfolgreiche Lösung des Problems gewesen, sagt Hofreiter und lacht.
Um ein Haar hätte es allerdings den Verein nicht mehr gegeben. In den 70er Jahren war das Vereinsleben so gut wie eingeschlafen. »Und auch die Brennanlage war aus«, erzählt Brennerei-Abteilungschef Horst Hochwind. Nach zehn Jahren Stillstand hätte die Gefahr bestanden, das Brennrecht zu verlieren. Im März 1980 gelang es dem damaligen Vorsitzenden Paul Hart, 15 Sauerlacher wieder für die Sache zu begeistern. Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte, es ging wieder bergauf.
Seit 32 Jahren ist Hofreiter jetzt schon Vorsitzender. Heute gibt es 125 Mitglieder, zwölf davon gehören zum Brennerei-Team. Aus etwa 4,5 Tonnen Äpfeln produzieren sie rund 600 Liter feinste Brände im Jahr. »2012 haben wir mit unserem Willi Silber und mit dem Obstler sogar Gold gewonnen«, ist Brennmeister Horst Hochwind stolz. Die Brennerei ist mit dem Heimatmuseum unter einem Dach. Die Bedeutung des Traditionsvereins für die Gemeinde betonte auch Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) in ihren Grußworten: »Es ist schon bemerkenswert, wenn man einen Verein vor Ort hat, der die Basiswerte unserer Kultur so eindrucksvoll präsentiert. Macht`s weiter so!«, lobte die Rathauschefin. Kohnke
Artikel vom 28.08.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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