Anwohner äußern sich zur Umgestaltung zweier Plätze

Haidhausen · Spielen statt Parken?

Michael Welter (rechts) und Ulrich Rauh erläuterten bei der Einwohnerversammlung den ersten Entwurfsplan zur Umgestaltung des Tassiloplatzes.	Foto: js

Michael Welter (rechts) und Ulrich Rauh erläuterten bei der Einwohnerversammlung den ersten Entwurfsplan zur Umgestaltung des Tassiloplatzes. Foto: js

Haidhausen · Bei einer Einwohnerversammlung im Pfarrsaal von St. Wolfgang haben Ulrich Rauh vom Baureferat Gartenbau und der Architekt Michael Welter den Anwohnern kürzlich die Pläne zur Umgestaltung des Tassiloplatzes und des Schwester-Eubulina-Platzes vorgestellt. Die anwesenden Bürger begrüßten das Vorhaben zwar.

Sorge bereitete ihnen jedoch, dass im Zuge der Baumaßnahmen Parkplätze wegfallen sollen. Den Mädchenspielplatz wollten die Versammlungsteilnehmer im Gegensatz zum Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) nicht erhalten. Die Aufwertung des Parks, die bereits im Herbst beginnen soll, wurde von den Bürgern sehr positiv aufgenommen. »Ich finde die Planungen gut«, lobte eine Anwohnerin vom Regerplatz. Auch Edeltraud Blattner vom Seniorenbeirat zeigte sich zufrieden. Vor allem am Schwester-Eubulina-Platz, auf dem es künftig Bänke, ein Schachfeld und Möglichkeiten zum Boulespielen geben soll, habe der Architekt die Interessen älterer Menschen »genau getroffen«.

Auf Kritik stieß hingegen, dass zur Vergrößerung der Grünanlage Parkplätze geopfert werden sollen. Die Straße am Tassiloplatz entlang der Bahn und auf der Seite der Welfenstraße soll der Grünanlage zugeschlagen und in der Straße am Schwester-Eubulina-Platz bei der Sieboldstraße eine Fußgängerzone geschaffen werden. Seit das Neubaugebiet an der Welfenstraße bezogen sei, habe sich die Parksituation in der Gegend sehr verschlechtert, klagte ein Anwohner aus der Auerfeldstraße. Auch die Fußgängerzone sei für die Bürger kein Mehrwert, rügte ein Anwohner aus der Drächslstraße. Aufgrund des lauten Verkehrs sei ohnehin nicht damit zu rechnen, dass der Platz von den Bürgern angenommen werde.

Keinen Wert legten die Bürger außerdem auf den Mädchenspielplatz im Norden der Anlage, dessen Erhalt der BA auf seiner jüngsten Sitzung gefordert hatte. Auch auf der Versammlung betonte Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Stadtteilparlaments: »Wir dürfen den Mädchenspielplatz nicht verschwinden lassen.« Sollte ein Abbau nötig sein, müsse an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden. Eine Anwohnerin wandte indes ein, der Mädchenspielplatz, der Anfang der 90er Jahre als erster seiner Art in ganz München im Rahmen eines Schulprojekts entstanden war, werde kaum genutzt. Dort seien nur Jugendliche anzutreffen, und der Boden sei mit Scherben übersät: »Niemand lässt seine Kinder dort spielen.« Rauh kündigte an, der Bereich werde in drei bis vier Jahren ohnehin entfernt, da die Spielgeräte dann marode seien. Als Alternative werde es auf dem neuen Spielplatz eine Ruhezone mit Hängematte geben. Diese sei zwar nicht als Mädchenspielplatz ausgewiesen, aber für die Bedürfnisse dieser Nutzergruppe konzipiert worden.

Julia Stark

Artikel vom 29.01.2013
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