Das neue Sechzger-Stadion nimmt immer mehr Form an

Giesing/Harlaching · Genau im Zeitplan

Halil Prentic ist seit Anfang an beim Umbau des Sechzger-Stadions mit dabei und zuversichtlich, dass auch die Haupttribüne rechtzeitig fertig wird. 	Foto: HH

Halil Prentic ist seit Anfang an beim Umbau des Sechzger-Stadions mit dabei und zuversichtlich, dass auch die Haupttribüne rechtzeitig fertig wird. Foto: HH

Giesing/Harlaching · Halil Prentic und seine Kollegen wuchten Zementsäcke unter der Haupttribüne von einem Ort zum anderen, schleppen Stahlrohre als Stützpfeiler durch das Stadionkarree, beladen Baustellenfahrzeuge und bringen System in das noch immer wirr anmutende Ambiente im Bauch des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße.

»Gerne mache ich diese Arbeit«, betont Prentic, der schon seit den Anfangstagen der umfangreichen Sanierung des Traditionsfußballstadions auf Giesings Höhen mit von der Partie ist. Mitte des Jahres soll das Gros der Arbeiten abgeschlossen sein. Bereits in der kommenden Fußballspielzeit 2013 / 2014 soll das dann drittligataugliche Stadionareal wieder bespielbar sein. Nicht nur die zweiten Mannschaften und die Junioren des FC Bayern und des TSV 1860 sollen hier ihre längerfristige Heimat finden – auch die Damen-Bundesliga-Fußballerinnen der »Roten« sollen dann hier agieren. Jedoch nur noch bis zu 12.500 Zuschauer soll das runderneuerte Schmuckkästchen künftig fassen. Bis dahin gibt es aber noch viel Arbeit für Prentic und seine Kollegen.

Weitere Artikel zum Thema

Längst ist dieser Tage am »Sechzger« von Abriss keine Rede mehr. Bereits 2009 hatte der Stadtrat beschlossen, die Traditionsspielstätte für gut 10,2 Millionen Euro drittligatauglich zu machen. Und besonders seit Mitte letzten Jahres nimmt dieses »Facelifting« für das in die Jahre gekommene Stadion kräftig Konturen an. Ein besonderer »Eye-catcher« ist dabei die runderneuerte Osttribüne geworden. Bis auf die Außenhaut wurde der traditionelle Stehplatzbereich der jeweiligen Löwen-Gästeteams abgerissen und neu konzipiert. Noch im letzten Sommer gewährte die durch den Abriss offene Ostflanke tiefe optische Einblicke ins Stadionrund – jetzt im Winter ist der Aufbau der neuen Osttribüne so gut wie fertig. Die Bauherren der Stadt versprechen sich dort künftig nicht nur bessere Sicht aufs Spielfeld von der Neukonstruktion – im Bauch der Osttribüne wird auch die neue Stadiongaststätte ihre Heimat finden. Gleich nebenan, im direkten Anschluss nach Süden, unter der alten Haupttribüne, sieht es allerdings noch etwas »ursprünglicher« aus.

Dort wo Halil Prentic und seine Kollegen derzeit fleißig schuften, wird das alte Mauerwerk entkernt. Zudem soll das Raumangebot vor Ort verbessert werden. Zug um Zug entstehen hier ein neuer Kabinentrakt, Sanitär- und Medienräume. Die antik anmutenden Holzbankkonstruktionen entlang der Haupttribüne weichen in diesen Tagen neuen Sitzschalen. Weniger umfangreich fallen die Arbeiten weiter westlich in den Fanarealen der Sechziger aus – ebenso entlang der Gegentribüne ändert sich am bisherigen Bild wenig. Hier werden einzelne Blöcke saniert, Verschönerungs- und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Auffälliger muten andere Eingriffe an: Eine deutlich modernisierte Flutlichtanlage wird das Geschehen auf dem grünen Rasen künftig besser ausleuchten. Apropos Rasen: im fernen Niederbayern wurde die neue, grüne Edelspielfläche ein halbes Jahr gehegt und gepflegt, ehe der Rollrasen im Spätsommer auf Giesings Höhen ausgelegt wurde.

Die wesentlichste Neuerung mit Blick auf die Spielfläche liegt freilich 20 Zentimeter unter der Grasnarbe: die neue Rasenheizung wurde in Form eines insgesamt fast 27 Kilometer langen Röhrensystems dort »implantiert« und soll damit eine von Deutschlands meist genutzten Stadion-Sportstätten witterungsunabhängig bespielbar machen. »Der Spagat zwischen alt und neu wird uns gelingen, das Stadion wird auch in Zukunft ein Hexenkessel und vor allem eine wichtige Stätte des Sports bleiben«, hatte sich der stellvertretende Münchner Sportamtsleiter bei einer Geländeführung bereits geäußert. Das mit dem Hexenkessel werden viele eingefleischte Fans angesichts der stark begrenzten Besucherzahl und der Fixierung auf Matches nur der Dritten Liga wohl etwas anders sehen. Eine wichtige Sport- und Spielstätte, wird das »Greawoida« aber sicher bleiben. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Halil Prentic und seiner Kollegen wird auch der Starttermin für die neue Arena im Sommer 2013 wohl zu halten sein. Ein Ziel, für das Prentic und Co. in diesen Tagen kräftig anpacken. Harald Hettich

Artikel vom 15.01.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...