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Bürgerentscheid 3. Startbahn: So ist die Stimmung bei Befürwortern und Gegnern
München/Hallbergmoos · Angst auf beiden Seiten

Dagegen oder dafür: Am Sonntag dürfen die Münchner entscheiden. Fotos: „Plane Stupid Germany“, „JA zur 3. Startbahn“.
München/Hallbergmoos · Martina Schwarzmann ist da ganz pragmatisch. Wer nicht so genau weiß, wie er abstimmen soll beim Bürgerentscheid an diesem Sonntag, 17. Juni, für oder gegen den Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen, für den hat die Kabarettistin einen einfachen Tipp: Einfach mal an einem Sonntag mit der Familie nach Attaching fahren.
- München · Fluglärm – Ja oder Nein
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Themenseite zur Planung des 3. Terminals für den Munich Airport „Franz Josef Strauß“ - Umfrage zum Thema „Dritte Startbahn“
Soll die 3. Startbahn am Münchner Flughafen gebaut werden?
Das frühere Dorf, längst eingemeindet in die Stadt Freising, grenzt schon jetzt an das bestehende Gelände des Flughafens – und wäre von der geplanten Erweiterung stark betroffen. „Da kann man sich dann mal von den Anwohnern erzählen lassen, wie es noch schlimmer würde mit der dritten Startbahn. Ich glaube, dann ist man sich ganz sicher, wie man entscheiden muss“, sagt Schwarzmann in einem Video, das auf der Internetseite der Ausbaugegner zu sehen ist.
Die Fronten der Gegner und Befürworter sind hart. Hier die Sorge um noch mehr Lärm, dort strenges Verlangen nach Wirtschaftswachstum, hier die Angst vor einer fortschreitenden Klimaerwärmung durch noch mehr Flugbewegungen, dort die Furcht vor einem Verlust des Weltstadtrufs von München, hier die Kritik am drohenden Verschwinden der letzten Reste des Erdinger Mooses, dort das Pochen auf den enormen Zugewinn von bis zu 11.000 Arbeitsplätzen. Das Erdinger Moos, einst mit einzigartiger Pflanzenwelt ausgestattetes Moorgebiet zwischen Erding und Freising, fiel in großen Teilen vor mehr als 20 Jahren dem Bau eines neuen Großflughafens zum Opfer. Nun soll ihm eine weitere Fläche etwa in der Größe des Tegernsees abgerungen werden.
Die Menschen in der Region leiden nicht nur unter der Lärmentwicklung, die ein Flugbetrieb erzeugt, einige mussten und müssten auch weichen. Dort, wo längst der Tower steht, gab es einmal ein ganzes Dorf, Franzheim. Längst Geschichte. Der Sprecher des Aktionsbündnisses „AufgeMUCkt“, Hartmut Binner, weiß auch von einigen weiteren Anwesen, die im Besitz der Flughafengesellschaft FMG sind, in Schwaigermoos stehen bereits Teile des Dorfes leer.
Die Befürworter halten dagegen, der Flughafen behandle seine Nachbarn durchaus mit Respekt und Rücksicht. „Die Betroffenen vor Ort werden umfassend unterstützt, ihnen wird mit fairen Angeboten zum Immobilienerwerb mit Lärmschutzmaßnahmen geholfen“, sagt Maximilian Böltl, Sprecher des Bündnis „JA zur 3. Startbahn“. Sogar einen freiwilligen Umlandfond in Höhe von 100 Millionen Euro gäbe es.
Groß ist auch der Unterstützerkreis, auf den das Pro-Bündnis bauen kann. Mit Infineon sprang jüngst sogar ein DAX-Unternehmen in die Bresche für eine Erweiterung des Flughafens. Daneben stehen große Münchner Unternehmen wie der Autovermieter Sixt, das Hotel Bayerischer Hof oder der Feinkosthändler Käfer - und jede Menge Prominenz von Nina Ruge bis Alfons Schuhbeck, die auf den Fortschritt pochen, den man nicht aufhalten dürfe. Und auch die Parteien von CSU, FDP bis zur SPD üben sich in Einigkeit, was den Ausbau betrifft.
Uneinigkeit herrschte dagegen zuletzt in der Frage, wie denn überhaupt mit dem Ergebnis des Volksentscheids umzugehen sei, als Anfang der Woche der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) verlauten ließ, er fühle sich ganz und gar nicht gebunden an das entstehende Votum. Das sei schließlich nur auf München begrenzt, und im Fall, dass eine Mehrheit der Bürger gegen einen Bau stimme, werde er die Landtagswahl 2013 zu einer bayernweiten Entscheidung darüber nützen. Mittlerweile ruderte die Staatskanzlei zurück, es gäbe keinen derartigen Plan der Landesregierung. Derweil hagelte es vonseiten der SPD Kritik. Markus Rinderspacher, Fraktionschef der Sozialdemokraten im Landtag sprach von einem „seltsamen Demokratieverständnis“, wenn der Bürgerwille nur dann akzeptiert würde, wenn er dem eigenen Willen entspräche. Und auch Münchens Oberbürgermeister Christian Ude verlangte von Seehofer „mehr Respekt vor dem Bürgerwillen“.
Der Bürgerwille wird in jedem Fall denkbar knapp ausfallen, Umfragen prophezeien den Befürwortern eine leichte Mehrheit. Von Florian Falterer
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