Lärmschutzwand verzögert sich aufgrund neuer Pläne

Brunnthal · Neue Planungen nötig

Wartezeit für den Wall – neue Gutachten werden die Fertigstellung des Lärmschutzwalls an der A 8 wohl zumindest um ein Jahr verzögern. 	Foto: ReB

Wartezeit für den Wall – neue Gutachten werden die Fertigstellung des Lärmschutzwalls an der A 8 wohl zumindest um ein Jahr verzögern. Foto: ReB

Brunnthal · Die endgültige Ausgestaltung des rund zwei Kilometer lang geplanten Lärmschutzwalls entlang der Bundesautobahn A 8 auf Brunnthaler Gebiet entwickelt sich noch diffiziler als erwartet. Notwendig gewordene Gutachten werden das Bauprojekt um mindestens ein Jahr verzögern.

Dies bestätigte jetzt auch Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) auf Nachfrage. Ein neues Lärmgutachten für den noch zu errichtenden Nordabschnitt schlägt mit Kosten von 3.000 bis 5.000 Euro zu Buche. Der Bauausschuss des Brunnthaler Gemeinderates brachte dieses einstimmig auf den Weg.

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Derzeit werden sowohl der bereits aufgeschüttete Südabschnitt des Walls wie auch der geplante Nordabschnitt des Zwei-Millionen-Euro-Projektes erneut eingehend geprüft. Die Autobahndirektion selbst habe laut Kern ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die bauliche Konsistenz und Dichte des Erdwalls noch einmal prüfen soll. Seitens der Autobahnexperten soll es Zweifel am technisch einwandfreien Zustand des Erdwalls geben. Kern teilt diese Bedenken nicht, erklärte aber: »Wir müssen dennoch die Ergebnisse abwarten und uns dann gegebenenfalls neu zusammensetzen«. Erst dann könne im Südabschnitt auch der Endaufbau mit Gabionen und Lärmschutzwand auf eine geplante Sollhöhe von 6,3 Metern erfolgen. So weit ist man im Nordabschnitt längst noch nicht. Nicht nur, dass der neue Verlauf des Hohnenbrunner Wasserschutzgebietes im Umgriff der geplanten Lärmschutzwallfläche strengere umweltschutztechnische Auflagen nach sich zieht – vor allem die notwendige Zuwegung für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge zur Autobahn verursacht noch Kopfzerbrechen. Denn nach früheren Planungen sollte für die Zufahrt eigentlich der Wall unterbrochen und mit einem Tor versehen werden. Diese Pläne sind laut Kern aber vom Tisch. Stattdessen soll die Zufahrt in Form einer durchlässigen Verschränkung der Wallabschnitte nördlich der Otterloher Straße arrangiert werden.

Vorteil aus Sicht der Planer: Der Wall muss nicht baulich unterbrochen werden – die Lärmschutzfunktion bliebe im Zufahrtsbereich durch Überlappung erhalten. In einem weiteren Gutachten soll allerdings auch geprüft werden, ob die einst auch für den Nordabschnitt anvisierte Aufbauhöhe aus Wall und Wand von 6,3 Metern in der Tat ausreicht, um alle Gebäude im Einflussbereich der Autobahn vor den Lärmemissionen zu schützen. »Wir wissen derzeit einfach nicht, ob die geltenden Lärmgrenzwerte mit der aktuellen Planungshöhe eingehalten werden können.« Anhand dieser Zweifel fühlt sich besonders die örtliche SPD in ihren alten Bedenken bestätigt. SPD-Gemeinderätin Anouchka Andres nahm in einer Pressemitteilung »mit großer Freude zur Kenntnis, dass die Gemeinde nun zur gleichen Erkenntnis gekommen ist wie die SPD Brunnthal bereits vor einem Jahr – dass eine Überprüfung der Höhe des Walls sehr sinnvoll wäre.«

Kritik in Richtung verspäteter Einsicht der Gemeindeverantwortlichen freilich will Kern nicht gelten lassen. »Wir mussten damals mit dem Bau loslegen – sonst wäre das aufwändige Enteignungsverfahren für die Areale im Wallumgriff hinfällig geworden«. In den neuen Gutachten sieht Kern jetzt die Möglichkeit, eine Überprüfung der notwendigen Bauhöhe aufgrund der verkehrlichen Entwicklung mit einzuarbeiten. Allerdings mit gehörigem Zeitverlust. »Vor 2013 werden die Bagger im Nordabschnitt nicht anrollen«, befürchtet der Rathauschef. Auch der Abschluss der Arbeiten im Südbereich dürfte eine ähnliche Verzögerung erwarten lassen. ReB

Artikel vom 14.02.2012
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