BA 16 rätselt über Bauvorhaben an den Bezirkssportanlagen

Neuperlach · Keine Vorlage

Kreitl hofft, dass er bald das Projekt Bezirkssportanlage im Sinne des SVN realisieren kann.	Foto: aha

Kreitl hofft, dass er bald das Projekt Bezirkssportanlage im Sinne des SVN realisieren kann. Foto: aha

Neuperlach · Seit Jahresbeginn wird sich intensiver mit Plänen zur Sanierung der Bezirkssportanlagen (BSA) in der Rudolf-Zorn-Straße (Träger DJK München-Ost) und in der Bert-Brecht-Allee (Träger SV Neuperlach – SVN) und dem Bau neuer Vereinsräume bzw. -hallen beschäftigt.

Dreifachsporthalle des SVN München

Für die September-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach stand die Anhörung des BAs über die Stadtratsvorlage zur Rahmenplanung für die BSA in der Bert-Brecht-Allee auf der Tagesordnung. Sie wurde aber kurzfristig abgesetzt, weil es »noch offene Fragen zum Finanzierungskonzept gab«, wie das Sportamt auf Nachfrage mitteilte. Zum Verblüffen der Stadtteilpolitiker und zum Ärger von SVN-Vorsitzenden Norbert Kreitl, der nicht verstehen kann, wieso »eigene Sportvertreter« in der Stadtratskommission für Belegungs- und Zuschussfragen, Fragen zur Finanzierung stellen, die nicht in den Bereich gehören. Für Kreitl ist hier Neid im Spiel.

Die Vertreter hätten gefragt, wieso der SVN öffentliche Zuschüsse erhalte, wenn er so viel angespart hat. Kreitl betont, »dass der SVN solide gewirtschaftet habe und »zweckgebundene Rücklagen« für den Bau der geplanten Dreifach-Turnhalle mit Kletterhalle gebildet habe«. Der SVN kann den erforderlichen Eigenbeitrag von mindestens 30 Prozent an der Sporthalle leisten und somit stehen ihm öffentliche Zuschüsse zu. Auch die zu besprechende Beschlussvorlage erklärt, dass »sich der vorläufige Finanzierungsplan hinsichtlich der geforderten Eigenleistung des Vereins und der möglichen Förderung durch die Landeshauptstadt München (LHM) im Rahmen der städtischen Sportförderrichtlinien bewegt«.

Die Förderung der LHM wird mit voraussichtlich 2,36 Millionen Euro (30 Prozent Zuschuss, 10 Prozent zinsloses Darlehen) angegeben. Entsprechend betont Kreitl im SVN-Jahresbericht: »Wir können nur hoffen, dass die Vertreter des Sports uns nicht weiterhin an der Durchführung der sinnvollen Maßnahme behindern«. Mit ihr würde der 16. Stadtbezirk eine weitere Dreifach-Sporthalle erhalten. Das sieht auch das Sportamt als »nachhaltige Verbesserung«, betont aber, der SVN müsse den derzeit auf der Anlage ansässigen Vereinen sowie dem Schulsport Nutzungsrechte auf der Sportanlage einräumen.

Die SVN-Pläne sehen vor, die neue Halle im südwestlichen Bereich des Geländes zu bauen, direkt an der Fritz-Erler-Straße, von wo aus man zukünftig die Anlage betritt. In die neue Halle sollen die Umkleiden aus dem inzwischen völlig maroden Umkleidegebäude integriert werden. Außerdem soll die BSA zwischen dem Rasenspielfeld und der Tribüne vier neue 130-Meter-Laufbahnen erhalten, die die wegfallende 400-Meter- Rundlaufbahn damit ersetzt. Im Anschluss an das Rasenspielfeld sollen 40 zusätzliche Parkplätze entstehen. Für die LHM kostet die gesamte Maßnahme rund 5,9 Millionen Euro. Nutzt und finanziert die LHM die Option, die Halle auf 1000 Sitzplätze zu erweitern, könnten in Neuperlach auch höherklassige Punktspiele im Ballsport oder andere Veranstaltungen stattfinden. Kosten und Entscheidung hierzu stehen noch aus.

Interessant dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass die Nutzung der seit Beginn dieses Schuljahrs täglich bis 23 Uhr geöffneten städtischen Mehrfach-Sporthallen wider erwarten läuft. »Wir leben damit«, sagt Margot Obermeier, Leiterin des Städtischen Werner-von-Siemens-Gymnasiums an der Quiddestraße, die der SVN nutzt. Und ergänzt: »Die Kinder haben mehr Übungszeit und mehr Sport, andererseits gibt es Reibereien zwischen den Nutzern hinsichtlich der Sauberkeit. Zudem ist die Frage, wann die Renovierungskosten über ihr zusammen schlagen«, fügt sie hinzu. Für Norbert Kreitl ist problematisch, dass die Kinder erst ab 17 Uhr in die Hallen können, ansonsten laufe es gut. »Aber etwas anderes ist entscheidend: Probleme entstehen, wenn eine Halle geschlossen werden muss«, betont er. »Man müsse beim Sportamt besser herausfinden können, wann überhaupt Hallen frei sind. Mit der eigenen Dreifachsporthalle würden einige dieser Sorgen für den SVN entfallen.« Aber die endgültige Entscheidung ist in Sicht. »Das Sportamt plant, die Beschlussvorlage zur Rahmenplanung der Bezirkssportanlage Bert-Brecht-Allee 17 / SVN München e.V. dem Ausschuss für Bildung und Sport des Stadtrates in der Februar-Sitzung 2012 zur Zustimmung vorzulegen.

Vorher wird der BA angehört«, teilte der Leitende Verwaltungsdirektor und Zuständige beim Sportamt, Rudolf Behacker mit. Sofern der Termin eingehalten wird, geht es Anfang Februar um die Vorplanung des Projekts. Aussagen zum Baubeginn sind derzeit noch nicht möglich, es müssen erst die weiteren Verwaltungs- und Planungsschritte erfolgen. Der BA wartet noch immer auf die geänderte Vorlage für die Anhörung und hat nach dem überraschenden Absetzen von der September-Tagesordnung jetzt doch im November eine entsprechende Nachfrage bei der Stadt gestellt. Angela Boschert

Artikel vom 29.11.2011
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