Pflegeheim für Langenpreising geplant

Langenpreising · Verzwickte Lage

Kämpft um ein Pflegeheim für Langenpreising: Bürgermeister Peter Deimel.	 F: sy

Kämpft um ein Pflegeheim für Langenpreising: Bürgermeister Peter Deimel. F: sy

Langenpreising · Langenpreisings Bürgermeister Peter Deimel (Freie Wähler) ist sich sicher: In der Gemeinde muss eine Senioreneinrichtung her. Erst jetzt, bei der Bürgerversammlung, hat er den Nachweis geführt, dass bei knapp 400 Senioren in der Gemeinde mit 2.764 Einwohnern der Anteil derer, die der älteren Generation zuzurechnen sind, steigt.

Eine Frage der Nachfrage

Nun hat Langenpreising ein Problem: Es liegt genau zwischen Wartenberg und Moosburg. In beiden Gemeinden sind Senioreneinrichtungen vorhanden, was es für Investoren auf diesem Markt problematisch macht, genügend Nachfrage nachzuweisen. Häuser wie diese brauchen eine gewisse Mindestgröße, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Das hängt mit dem erforderlichen Personal zusammen. Eine Pflegedienstleitung ist beispielsweise bei 20 Betten nicht zu begründen, muss aber sein.

Deimel meinte denn auch, dass die Lage der Gemeinde „etwas blöd“ sei. Aber sie ist nicht hoffnungslos, ganz im Gegenteil. Seit weit über einem Jahr laufen schon die Bemühungen, mit einer Gesellschaft ins Geschäft zu kommen. Diese hatte sich für ein Grundstück interessiert, das am Ortsrand von Langenpreising in einem Neubaugebiet liegt. In den intensiven Gesprächen war heraus gekommen, dass die Gemeinde den Bebauungsplan ändern muss, damit ein Pflegeheim dort wirtschaftlich betrieben werden kann. Das Verfahren ist inzwischen abgeschlossen und war in der Gemeinde nicht ganz unumstritten.

Grundstück bereits gekauft

Der Liefer- und Besucherverkehr, so die Befürchtung der Nachbarschaft, müsse durch das Wohngebiet geführt werden. Aber das konnte inzwischen auch geregelt werden. Lange aber hing das Projekt dennoch in der Luft, denn die Finanzierung war nun seitens des privaten Investors das Problem. Hier kam wieder die Lage Langenpreisings zwischen den größeren Nachbarkommunen zum Tragen. Erst in den vergangenen Wochen ist ein erster und für die Gemeinde wichtiger Durchbruch erzielt worden: Die Investoren haben das Grundstück von der Gemeinde gekauft.

Guter Nebeneffekt: neue Jobs

Gebaut ist das Pflegeheim deswegen aber noch nicht, und Deimel musste in der Bürgerversammlung deutlich machen, dass er weiter darum kämpfe. Für ihn, das hatte er in der Vergangenheit mehrfach betont, ist das auch ein Stück kommunaler Daseinsvorsorge. So könne ein Beitrag dafür geleistet werden, dass ältere Mitbürger die Gemeinde nicht verlassen müssen. So ganz nebenbei sieht der Gemeindechef auch noch einen anderen erfreulichen Nebeneffekt: Pflegeeinrichtungen sind arbeitsplatzintensiv, und Jobs in Langenpreising zu schaffen hat er sich ganz oben auf die Agenda geschrieben. Darum auch seine ständigen Bemühungen um Gewerbegebiete. Er wolle qualifizierte Arbeitsplätze in Langenpreising geschaffen wissen, hatte er immer betont. Eine solche Einrichtung helfe dabei. Nun ist die Lage von Langenpreising aber auch aus einer ganz anderen Sicht „etwas blöd“: Die Investoren kommen nämlich aus der Nachbarstadt Moosburg, und dort geht die Angst um, sie könnten ihre dortige Einrichtung für den Neubau in Langenpreising aufgeben. Das findet die dortige Seniorenreferentin Karin Linz (CSU) „gar nicht gut“. sy

Artikel vom 08.10.2011
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