14-Jährige narrt die Polizei

Haidhausen · Ein 14-jähriges Mädchen aus Haidhausen hielt die Münchner Polizei in der Nacht von Sonntag auf Montag mit einer abenteuerlichen Geschichte in Atem.

Nachdem sie sich von ihrer gleichaltrigen Freundin gegen 21.15 Uhr im Bus verabschiedet hatte und mit diesem weiterfuhr, ließ sie dieser kurze Zeit später eine SMS-Nachricht über Handy zukommen. Darin berichtet sie, dass sie von einem »fetten, häßlichen Mann« festgehalten wird. Ihre Freundin verständigte daraufhin sofort die Polizei.

Gegen 22.51 Uhr erhielt ihre Freundin erneut eine SMS, demnach läge sie auf dem Boden eines Pkws und dieser würde vermutlich irgendwo auf einer Autobahn fahren.

Um 23.15 Uhr kam eine neue SMS, wonach sie sich nun nicht mehr im PKW befindet, sondern an einem unbekannten Ort, sie sei aber zu geschwächt, um aufzustehen.

Die Münchner Polizei suchte währenddessen mit einer Einsatzhundertschaft die Gegend rund um den Ostbahnhof, dem Wohnort des angeblich entführten Mädchens, ab. Zwischenzeitlich ergab eine Peilung über den Netzbetreiber des Handys der 14-Jährigen, dass sie sich im Westen der Stadt aufhalten muss. Daraufhin wurden die gesamten Einsatzkräfte der Polizei im Westen der Stadt und auch die Kriminalpolizei in den Fall mit eingebunden.

Gegen 0.09 Uhr rief die 14-jährige Afghanin direkt bei der Einssatzzentrale der Polizei an und gab an, dass sie sich in einer Parkanlage aufhalte und soeben aufgewacht wäre. Dann wurde die Leitung unterbrochen.

In der letzten SMS teilte das Mädchen schließlich mit, dass sie Angst hat, nach Hause zu kommen, da die Polizei mittlerweile eingeschaltet wurde, von einer Entführung wurde mit keinem Wort mehr gesprochen.

Die 14-Jährige ließ sich anschließend von ihrem 19-jährigen Bruder abholen und kam anschließend zur Wohnung ihrer Freundin in die Welfenstraße, wo die Polizei auf sie wartete.

Gegenüber der Polizei gab das Mädchen schließlich zu, die ganze Geschichte frei erfunden zu haben, sie sei mit dem MVV-Bus einfach durch die Münchner Nacht gefahren.

Artikel vom 02.05.2001
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