Tag der offenen Gartentür und Architektouren locken

Taufkirchen/Holzkirchen · Hinterm Gartenzaun

Karin Schmid aus Holzkirchen gehört zu den zahlreichen Gartenbesitzern, die sich am 26. Juni beim Tag der offenen Gartentür beteiligen.	Foto: Woschée

Karin Schmid aus Holzkirchen gehört zu den zahlreichen Gartenbesitzern, die sich am 26. Juni beim Tag der offenen Gartentür beteiligen. Foto: Woschée

Taufkirchen/Holzkirchen · Regina Probst ist Wiederholungstäterin aus Überzeugung. Bereits zum zweiten Mal nimmt sie am Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 26. Juni, teil.

Von 10 bis 17 Uhr öffnet sie, wie viele andere Gartenbesitzer auch, ihre Gartenpforte in der Plantanenstraße 34 für jeden, der Spaß am Grün vor der eigenen Haustür hat. »Vor zwei Jahren waren rund 150 Besucher da«, erinnert sie sich gerne zurück. Eine stolze Zahl, bedenkt man, dass der Garten von Regina Probst gerade einmal 50 Quadratmeter groß ist. In allen erdenklichen Blau- und Rosatönen erstrahlt ihr Garten. »Auch aus einem kleinen Fleckchen Garten kann man ein blühendes Paradies machen«, ist ihre Devise. Bis zum Wintereinbruch ist sie jeden Tag in ihrem Garten, denn es gibt einfach immer etwas zu tun. Sie freut sich schon wieder auf zahlreiche Besucher, mit denen sie über ihr Lieblingsthema ausgiebig diskutieren kann. Wer am Sonntag lieber eine Landpartie machen möchte, dem seien die Gärten von Hermann Berchtold in der Ganghoferstraße 7 und der Garten von Karin Schmid in der Breitensteinstraße 4, beide in Holzkirchen, ans Herz gelegt.

Seit 50 Jahren bestellt Hermann Berchtold seinen Garten nun schon, und er ist ein Paradies für Rosenfans. Überall wuchert die Königin der Blumen, haushoch bis auf das Dach seines Hauses und natürlich auch in allen Farben. Aber auch viele andere Blumen wachsen in seinem Garten, den Bertold mit Begeisterung hegt und pflegt. Als Arbeit empfindet er das aber nicht, für ihn ist die Beschäftigung in der Natur Erholung pur, betont er. Unterstützung erhält er dabei von einem Laufentenpaar, das für die Beseitigung der Schnecken zuständig ist. Er teilt den Garten auch mit zahlreichen Singvögeln, die in einer großen Voliere leben. Aber auch für Insekten ist der Garten ein Paradies, hat er doch für diese extra Einrichtungen aufgehängt, denn Gärtnern funktioniert für ihn nur im Einklang mit der Natur.

Karin Schmid bestellt ihren Garten seit 1989, bei ihr gibt es aber nicht nur für die Seele Nahrung, sondern auch für den Magen. Große Gemüsebeete hat sie angelegt, aber auch Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt. Salat erntet sie dort, ebenso wie Tomaten, Kürbisse, Kohlrabi und Zuckerschoten, um nur einen kleinen Teil zu nennen. »Frisch aus dem Garten schmecken die Sachen einfach viel besser«, erklärt sie lachend. Natürlich gibt es bei ihr auch jede Menge Blumen, die sie mit gleicher Liebe versorgt. Sie ist schon sehr gespannt, wieviele Besucher sich in ihrem Garten einfinden werden. Gerne gibt sie auch Ratschläge, damit es zu Hause dann ebenfalls mit selbstgezogenem Gemüse & Co. klappt. Wer Lust auf Kunst in freier Natur hat, der sollte sich den Garten des KWA-Stifts Brunneck, in der Cramer-Klett-Straße 1 in Ottobrunn, nicht entgehen lassen.

Dort stellt der Baldhamer Künstler Stefan Schuster seine Skulpturen aus. Zu sehen sind die bezaubernden und energiegeladenen Objekte des Künstlers, der neben fast abstrakt anmutenden Tier-skulputuren einen Teil seiner »Schmolche« mitgebracht hat. Die Schmolche sind entzückende kleine Gesellen, die vor allem eine Aufgabe haben, gute Laune zu verbreiten. Der Künstler betonte bei der Vernissage, dass seine Werke dazu einladen, nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Händen erfasst und erlebt zu werden. Eine Anmeldung an der Rezeption genügt, der Eintritt ist wie bei allen anderen Veranstaltungen frei. Kunst im Garten gibt es auch bei Erika Huber, in der Karl-Huber-Straße 26, in Neubiberg. »Für mich ist der Garten ein Ort der Entspannung, der Inspiration und des kreativen Schaffens«, schwärmt Erika Maier. Seit 17 Jahren hegt und pflegt sie ihren Garten, der rund 500 Quadratmeter groß ist. Sie bezeichnet ihn als ihr »Augen-Glück«, was man beim Betrachten des Blüten- und Blumenmeeres gut verstehen kann. Aber auch an ihre Enkel hat sie gedacht und viele Beerensträucher gepflanzt, so dass der Garten nicht nur schön aussieht, sondern auch immer wieder gesunde Leckereien zu bieten hat.

Auch sie freut sich auf viele Gartenfreunde und einen intensiven Austausch mit ihnen. Ein kreativer Wassergarten erwartet die Besucher in der Nelkenstraße 46a, in Hohenbrunn. Dort hat das Ehepaar Josefine und Michael Czekalski einen Wassergarten mit drei Teichen und einem künstlichen Bachlauf angelegt. Beruhigend wirkt das ruhige Geplätscher der Brunnen, der Blick bleibt an immer neuen liebevoll ausgesuchten Kunstgegenständen hängen, die in der üppigen Blütenpracht aufgestellt sind. Auch Familie Czekalski gehört zu denen, die bereits am Tag der offenen Gartentür teilgenommen haben. »Wir waren begeistert, wie nett und rücksichtsvoll die Besucher waren. Uns war klar, da machen wir wieder mit«.

Wer denkt, grüne Oasen gibt es nur im Landkreis, der irrt. Zu den Teilnehmern des Tags der offenen Gartentür gehört auch Gudrun Reilhofer, die in den begrünten Innenhof in der Sommerstraße 22, in Giesing/München einlädt. Während draußen der Verkehr tobt, herrscht drinnen, abgeschirmt von meterhohen Mauern, himmlische Ruhe. Vor zehn Jahren hat Gudrun Reilhofer die Regie über den damals trostlosen, rund 150 Quadratmeter großen Innenhof übernommen. Der komplett asphaltierte Hof wurde aufgerissen und begrünt. Die hässliche Wand des Nachbarhauses wurde mit wildem Wein aufgepeppt, Springbrunnen in großen Blechwannen installiert und kleine, aber feine Kunstgegenstände zwischen den Rabatten platziert. Mit ihrem Beispiel will sie Mut machen, erklärt die Münchnerin, dass auch aus einem trostlosen Hinterhof ein kleines Paradies werden kann.

Architektur neu erleben

Aber nicht nur der Tag der offenen Gartentür lockt am kommenden Wochenende, sondern auch die Architektouren, die jedes Jahr von der Bayerischen Architektenkammer veranstaltet werden. Hier bieten die jeweils zuständigen Architekten kostenlose Führungen durch ihre Arbeiten an. So findet am Samstag, 25. Juni, um 10.30 Uhr, eine Erläuterung der energetischen Modernisierung des Hauses für Weiterbildung am Rathausplatz 12 statt. Ohne das äußere Erscheinungsbild der beliebten Einrichtung zu verändern, wurden die notwendigen Maßnahmen durchgeführt.

Ebenfalls im Progamm ist die Führung am Sonntag, 26. Juni, um 11 Uhr, durch die neue Wohnsiedlung Am Mitterfeld 2, in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Die neu errichtete Siedlung besticht durch ihre familienfreundlichen Grundrisse und ihre hohe Vielfalt an Wohntypologien.

Die Liste mit allen geöffneten Gärten findet man unter: www.gartenbauvereine-oberbayern.de/tag-der-offenen-gartentuer-2011 zum Runterladen. Selbstverständlich gibt es auch noch viele weitere Architektouren, die an diesem Tag einen Besuch lohnen. Die vollständige Liste findet man unter www.byak.de. Heike Woschée

http://gartenbauvereine-oberbayern.de/tag-der-offenen-gartentuer-2011-landkreis-muenchen.html

Artikel vom 21.06.2011
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