St. Johannes-Gemeinde muss Abschied nehmen

Haidhausen · Diakon Rippel blickt zurück

Die letzten 30 Jahre war Hans Rippel Diakon in der St. Johanneskirche am Preysingplatz. Jetzt verabschiedet er sich in den Ruhestand. Foto: privat

Die letzten 30 Jahre war Hans Rippel Diakon in der St. Johanneskirche am Preysingplatz. Jetzt verabschiedet er sich in den Ruhestand. Foto: privat

Haidhausen · Diakon Hans Rippel war 30 Jahre in St. Johannes schwerpunktmäßig mit sozialdiakonischen Aufgaben im Gemeindegebiet betraut und hat vielen Menschen in verschiedensten Lebenssituationen weitergeholfen, sie beraten, ihnen beigestanden. Jetzt geht er in Ruhestand und blickt aus diesem Anlass zurück auf seine Arbeit in St. Johannes.

»Nach elf Jahren Tätigkeit als Diakon in Nürnberg und Roßtal kam ich im Herbst 1980 an die St. Johanneskirche. Hatten in den ersten Jahren als Diakon meine Schwerpunkte im Bereich Religionsunterricht, Organistendienst sowie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegen, so wandelte sich dies mit der Zeit. Das Hauptaufgabengebiet in St. Johannes war die Seniorenarbeit. Feste, Feiern, Musizieren im Jahreskreis sowie Vorträge mit externen Referenten fanden beim wöchentlichen Altennachmittag zusammen mit unseren Senioren statt. Diese Altenarbeit wurde vom Seniorenausschuss des Kirchenvorstands begleitet. Die Umsetzung verschiedener Pla- nungen und Projekte war erst durch die Einbindung ehrenamtlicher Mitarbeiter in und außerhalb des Kirchenvorstandes möglich.

So auch die zahlreichen Gemeindefahrten, oder die Erholungsaufenthalte in Südtirol, Österreich, Italien und dem Frankenland. Der Wandel und die Umbrüche Haidhausens in den vergangenen dreißig Jahren, sowie allgemeine Entwicklungen, wie etwa der demographische Wandel oder die Pflege alter Menschen, beeinflusste auch meine Tätigkeitsschwerpunkte. Im Mittelpunkt stand stets die langjährige Begleitung des einzelnen Menschen, um auch Hilfen bei Armut, zunehmender Gebrechlichkeit, oder Demenz organisieren zu können. Zahlreiche Menschen habe ich von ihrer gewohnten Umgebung in ein Alten- und Pflegeheim begleitet.

Von großer Wichtigkeit war hierbei meine Einbindung in den Diakonie- und Förderverein, den Gemeindeverein, sowie die Julius-Dirmann-Stiftung für Altenhilfe, deren Vorstand ich angehörte, den Evangelischen Pflegedienst, sowie das ASZ Haidhausen. Regelmäßig hielt ich Gottesdienste im damaligen Luise-Kiesselbach-Altenheim, wie auch immer wieder im Klinikum rechts der Isar. Zu den Bewohnern und Mitarbeitern des St. Josef-Heims und des AWO-Pflegeheims in der Gravelottestraße entstanden gute Kontakte. Auf Wunsch von Gemeindegliedern und deren Angehörigen übernahm ich ab Mitte der 90er-Jahre auch Bestattungen. Zurückblickend kann ich sagen, dass selbstständiges Arbeiten und Entscheiden im Dienstbereich in St. Johannes immer gegeben war, wie auch eine gute Einbindung in das Hauptamtlichenteam. Begründete Zuschuss-Beantragungen wurden für meine Arbeit, wie auch für Bedürftige, immer gewährt. Der Kontakt zu den katholischen Nachbargemeinden war stets ein außerordentlich guter, wie auch zur Stadtviertel bezogenen »Örtlichen Arbeitsgemeinschaft für Seniorenarbeit«, an der ich mitwirkte.

Ich danke allen Hauptamtlichen und besonders den Ehrenamtlichen, dass ich die Arbeitszeit von dreißig Jahren mit ihnen verbringen konnte. Ihnen als Gemeinde, sowie allen Verantwortlichen wünsche ich für Ihre zukünftige Arbeit alles Gute und Gottes Segen!«

Artikel vom 02.03.2011
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