Einsame Grüne wollen Rosenheimer Straße sicherer machen

Haidhausen · Streit im Rathaus

Streiten um die verkehrsreiche Rosenheimer Straße (von oben): Mario Schmidbauer (CSU), Lydia Dietrich (Grüne) und Ingo Mittermaier (SPD). 	Fotos: js/Parteien

Streiten um die verkehrsreiche Rosenheimer Straße (von oben): Mario Schmidbauer (CSU), Lydia Dietrich (Grüne) und Ingo Mittermaier (SPD). Fotos: js/Parteien

Haidhausen · Die Rathausfraktion der Grünen hat kürzlich beantragt, verkehrsberuhigende Maßnahmen an der Rosenheimer Straße prüfen zu lassen und fordert erneut einen Radweg, eine Verengung der Fahrbahn und eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Bislang waren diese Anliegen am Widerstand der SPD gescheitert.

Aufgrund des Unfalls im Oktober, bei dem ein fünfjähriger Junge auf der vielbefahrenen Straße ums Leben kam, hofft die Partei nun auf ein Umdenken des Koalitionspartners. SPD und CSU lehnen das Vorhaben weiterhin ab.

Mit ihrem Antrag will die Grünen-Stadträtin Lydia Diet­rich einem alten Thema neuen Nachdruck verleihen. »Wir setzen uns schon lange für eine Verkehrsberuhigung der Rosenheimer Straße ein«, erklärt sie. Vor allem für Radfahrer sei die derzeitige Situation ein »Selbstmordkommando«. Der Radweg ende nämlich wenige Meter nach der Orleansstraße und die Radfahrer müssten sich in den Fahrzeugverkehr einfädeln: »Das ist sehr gefährlich.« Eine Fortsetzung des Radwegs bis zur Innenstadt und eine Reduzierung der Fahrbahn um eine oder zwei Spuren sei daher dringend nötig. Außerdem hält sie ein Tempolimit für sinnvoll. In der Vergangenheit seien diese Vorschläge von der SPD zwar nicht mitgetragen worden, aufgrund des tragischen Unfalls an der Kreuzung der Rosenheimer und der Pariser Straße, rechne sie nun jedoch damit, dass der Koalitionspartner bereit sei, das Thema neu zu diskutieren.

Ingo Mittermaier, der verkehrs- und umweltpolitische Sprecher der SPD, steht den Plänen der Grünen jedoch weiterhin skeptisch gegenüber. Zwar räumt er ein: »Über eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten kann man sprechen.« Verkehrsberuhigende Maßnahmen halte er an der stark befahrenen Rosenheimer Straße jedoch nicht für umsetzbar, da es für die Autofahrer keine Alternative gebe, um von der Salzburger Autobahn in die Innenstadt zu gelangen. Zu verwirklichen sei das Konzept nur, wenn der Verkehr reduziert werden könne, es sei aber unrealistisch zu glauben, dass plötzlich alle Leute die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, mit dem Rad fahren, oder zu Fuß gehen.

Entschieden gegen das Ansinnen der Grünen spricht sich Mario Schmidbauer, Stadtrat und Vorsitzender der CSU Haidhausen-Steinhausen aus: »Der Unfall war nicht durch das hohe Verkehrsaufkommen bedingt.« Das Ereignis zu nutzen, um nun den lange geforderten Bau des Radwegs durchzusetzen sei »jämmerlich«. Er gehe nicht davon aus, dass seine Fraktion das Anliegen unterstützt.

Ob Dietrichs Antrag realisierbar ist, überprüfen derzeit das Kreisverwaltungsreferat (KVR) und das Planungsreferat. Nach der Stellungnahme der Verwaltung wird der Stadtrat darüber entscheiden. Julia Stark

Artikel vom 22.02.2011
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