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Albrecht Ackerland im Münchner SamstagsBlatt: „Meinungsverschiedenheiten machen das Leben interessant!”
München · Da schau her! Über Schlichten statt streiten
München - Das wäre was, wenn wir alle immer heidschibummbeidschi wären, kein Streit, Zank, Zickerei, Krieg, Unstimmigkeit. Die Wahrwerdung dieses Traums erleben wir in München allerhöchstens noch zur Wiesn, wenn sich nach Bierzeltschluss alle in den Armen liegen und keine Spur von Aggression zu spüren ist, nur Liebe.
Wer würde in diesen Minuten der Glückseligkeit an Streit oder gar Gewalt denken? Schön wär's, wenn's so wär. Was auf dem Oktoberfest oft nervt, also diese ungezügelte Streitlust, die bei einem Massenfest nichts zu suchen hat, die vermisse ich anderswo. Wir streiten viel zu wenig!
- Bogenhausen · Schlichter Friede
Artikel vom 10.01.2012: Erfolgreiche Mediation zwischen Anwohnern der Rauchstraße - München · Schlichten statt streiten
Artikel vom 17.02.2011: Wie die neue Münchner Stelle für Mediation hilft - München · So seh ich das: Schlichten statt streiten – Mediation
Artikel vom 17.02.2011: Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Heike Woschée zum Thema - Bogenhausen · Erste Annäherungsversuche
Artikel vom 16.12.2008: Lärmbelästigungen durch »Corps Bavaria«: BA organisiert runden Tisch - Bogenhausen · »Wir schreien um Hilfe«
Artikel vom 12.08.2008: Lärmbelästigungen durch »Corps Bavaria« – Anwohner wenden sich an BA
Gut, auf große Kriege können wir wahrlich verzichten, aber verschiedene Meinungen machen das Leben erst interessant. Und Konflikte spürt jeder, wenn sie nicht offen und fair ausgetragen werden, dann beißen sie halt in einem selbst rum. Falls es sie wirklich gibt, diese manchmal beschriebenen Paare, die „50 Jahre eine Bilderbuchehe geführt haben, kein einziges Mal gestritten“, dann klingt das rührig. Ich finde es aber eher gruselig. Da stimmt doch was nicht.
Konflikte bringen uns weiter, wenn sie denn erfolgreich ausgetragen werden – und das muss man erst einmal können. Der perfekt Streit: Oft kommt er nicht vor. Wir haben ihn nicht gelernt, weil gesundes Streiten meist schon den ganz kleinen Kindern ausgetrieben wird: „Hörts auf zu streiten!“ Aber wenn der Streit gescheit sein und ein Ende haben soll, mit dem alle Beteiligten gut leben können, dann muss man das genauso lernen wie kraxeln oder Musik machen.
So tun wir uns dann auch viel leichter, anderen beim Streiten zu helfen und womöglich zu schlichten, wenn wir selbst wissen, wie das geht, einen Streit führen, der nicht nur zerstören will. Bevor Sie jetzt aber meinen, ich werde auf meine alten Tage zum Grantler, der sich freut, wenn alle um ihn kämpfen: Samma wieder gut!
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