Psycho-Hochburg München-Veranstaltung am 24. April

Gurus, Sekten & »Heilsbringer«

Haidhausen · München ist eine Psycho-Hochburg mit über 500 Sekten und Psychogruppen. Diese „Heilsbringer“ bieten Methoden und Ideologien, mit denen vermeintlich alle Probleme des Lebens erfolgreich gemeistert werden können.

Problematisch wird es, wenn eine psychologische Abhängigkeit zu einer Gruppe bzw. einem Guru entsteht. Oft ist dies mit wirtschaftlicher Abhängigkeit und Repressionen verbunden. Nicht nur sozial entwurzelte Jugendliche suchen bei Psychogruppen ihr heil, auch Unternehmensleiter und Akademiker holen sich dort die Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Zu den bekanntesten Sekten zählen die Scientologen. Sie sprechen gezielt Manager an, um Einfluss im ganzen Unternehmen zu bekommen. Aber auch vergleichsweise „harmlose“ Esoteriker-Gruppen bieten irrationale Erklärungsmuster für menschliche und gesellschaftliche Probleme an.

Aktuell ist die Auseinandersetzung um die Esoteriker-Tage des Veranstalters „Pro Expo“, der enge Kontakte zu einem Füssener Sekten-Guru hat. Hier hatte die Stadt zunächst städtische Räume zur Verfügung gestellt.

Über die Mechanismen der Abhängigkeit von Psychogruppen, über deren Methoden und Erfolge, über Abwehrmaßnahmen und Beratungsangebote will die SPD – längs der Isar in einer Diskussionsveranstaltung am Dienstag, den 24. April, um 19.30 Uhr, informieren.

Als Experten sind geladen: Die Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach, SPD-Sprecherin der Enquete-Kommission des Bundestages „Sog. Sekten und Psychogruppen“, Hauptkommissar Harry Bräuer vom Opferschutzkommissariat, die Sozial-Pädagogin Jutta Nikolai vom Sekten-Info München und der Diplom-Psychologe Dieter Rohrmann, Autor der Studie „Kult auf alle Fälle“. Die Leitung übernimmt die Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer.

Die Veranstaltung findet statt im Unionsbräu – Haidhausen, Einsteinstraße 42 (U 4/5 Max-Weber-Platz).

Artikel vom 18.04.2001
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