Milbertshofener »MunichRugBears« spielen in den höchsten deutschen Ligen

Milbertshofen · Kein alltäglicher Sport

Rollstuhl-Rugby: Die TSV-Mitglieder David Müller, Max Haberkorn, Fabian Müller (v.l.) spielen sogar im schwarz-rot-goldenen Trikot. 	Foto: Verein

Rollstuhl-Rugby: Die TSV-Mitglieder David Müller, Max Haberkorn, Fabian Müller (v.l.) spielen sogar im schwarz-rot-goldenen Trikot. Foto: Verein

Milbertshofen · Rollstuhl-Rugby – eine nicht alltägliche Sportart, die ursprünglich aus Kanada kommt. Dieser Sport darf nur von Menschen mit Einschränkungen an mindestens drei Gliedmaßen gespielt werden. Der TSV Milbertshofen stellt gleich drei Rollstuhl-Rugby-Herrenmannschaften, die unter dem Namen »Munich RugBears« in den höchsten Ligen Deutschlands spielen:

Artikel zu den Spielen der Munich Rugbears

1. Bundesliga, 2. Bundesliga Süd und Regionalliga Süd.

Wer die »Munich RugBears« live erleben möchte, sollte am 8. und 9. Januar 2011 in die Gebrüder-Apfelbeck-Halle des TSV Milbertshofen kommen. Zu sehen gibt es ein Rollstuhl-Rugby-Turnier, der Low Point Players Cup. Zu diesem Event melden sich keine kompletten Mannschaften an, sondern nach Lust und Laune einzelne Spieler, die nach fairen Gesichtspunkten zu gleich starken Teams zusammengestellt werden und dann gegeneinander spielen. Durch diesen Modus ist sichergestellt, dass jeder Teilnehmer unabhängig von seiner Spielstärke zum Einsatz kommt.

Die TSV-Spieler Fabian Müller (Badeunfall vor knapp drei Jahren), Max Haberkorn (Glasknochenkrankheit/Osteogenesis Imperfecta) und David Müller (seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmt) spielen sogar im schwarz-rot-goldenen Trikot. Während Fabian und Max seit 2010 Neuzugänge im Nationalteam sind, ist David mit fünf Jahren internationaler Erfahrung schon ein »alter Hase«.

Im Juni flogen die drei Milbertshofener Sportler im Auftrag der deutschen Nationalmannschaft nach Montreal zu einem Vorbereitungswettkampf für die Weltmeisterschaft (WM) im Rollstuhl-Rugby. Bei der WM, die im September in Vancouver stattfand, war Max Haberkorn ebenfalls mit von der Partie. Gegen die überlegenen internationalen Teams aus Australien, Japan, Kanada, USA, Finnland, Argentinien und Neuseeland hatte es das deutsche Nationalteam schwer und belegte am Ende nur Platz 10 von 12. »In Anbetracht der äußeren Umstände, wie Trainerwechsel, verletzte Spieler und viele unerfahrene Neuzugänge, ist das dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis, auf das in den kommenden Jahren sicherlich aufgebaut werden kann«, so Heyke Brandtner, Geschäftsführerin des TSV Milbertshofen.

Und das sind die Spielregeln: Jedes Team hat vier Spieler. Ziel ist es, innerhalb zwölf Sekunden nach Ballbesitz über der Mittellinie zu sein und innerhalb von 40 Sekunden nach dem Einwurf ein Tor erzielt zu haben. Ein Tor erzielt man, indem man mit mindestens zwei Rädern des Sportrollstuhls bei festem Ballbesitz über die Torlinie fährt. Insgesamt werden 4 x 8 Minuten gespielt, nach dem ersten und dem dritten Viertel sind zwei Minuten Pause, in der Halbzeit haben die Spieler fünf Minuten Regeneration.

Je stärker behindert ein Spieler ist, umso niedriger wird er punktiert. Die Punkte werden von 0,5 bis 3,5 in 0,5-Schritten vergeben. Ein gesunder beziehungsweise »nicht genügend eingeschränkter« Mensch bekommt 4,0 Punkte und ist von der Teilnahme ausgeschlossen. Auf internationaler Ebene darf die Gesamtpunktzahl bei vier Spielern acht nicht überschreiten, in den deutschen Profi-Ligen wird mit nur sieben Punkten gespielt.

Weitere Infos im Internet unter www.tsv-milbertshofen.de oder telefonisch unter 3 58 27 16. sl

Artikel vom 07.12.2010
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