Kurzen Prozess machte der Bauausschuss der Stadt Germering mit allen drei Anträgen, die bei der öffentlichen Sitzung in der vergangenen Woche verhandelt wurden. Sie wurden allesamt einstimmig angenommen.
Zur Verhandlung an stand gleich zu Beginn eine Planänderung bei dem bereits genehmigten Wohnungsbauprojekt an der Kirchenstraße. Auf dem noch unbebauten Grundstück auf Höhe Hausnummer 51 sollen drei mehrgeschossige Gebäude entstehen, die insgesamt Platz für 45 Wohnungen bieten. Der ursprüngliche Plan sah hier zwei fünfgeschossige und ein viergeschossiges Wohnhaus vor. Dem Antrag des Bauträgers auf Genehmigung eines fünften Stockwerks für alle Gebäudeteile wurde nun stattgegeben, zumal das Bauamt keinerlei Bedenken in Bezug auf Beschattung und Sichtbeeinträchtigung für die Nachbargebäude sieht.
Anschließend ging es um die Bereitstellung von weiteren Containern für die Mittagsbetreuung der Schule an der Kleinfeldstraße sowie für die geplante Obdachlosenunterkunft an der Schmiedstraße. In beiden Fällen zeigte sich, dass aufgrund der gesteigerten Nachfrage nach mobilen Wohneinheiten mit höheren Anschaffungskosten gerechnet werden muss, als bisher veranschlagt. Für die Erweiterung der Obdachlosenunterkunft an der Schmiedstraße werden insgesamt acht Container benötigt. Die zu klein gewordene Unterkunft ist bereits abgebaut. Das Punktfundament für die Bodenplatte, auf dem anschließend die neue Anlage errichtet wird, ist bereits gelegt. Die dafür anberaumten Kosten wurden ursprünglich mit 350.000 Euro veranschlagt. Durch die angespannte Marktlage erhöhen sich die Baukosten nun um rund 100.000 Euro. Außerdem verzögert sich die Fertigstellung bis Ende Januar. Geplant war, die Unterkunft für die Obdachlosen vor dem Wintereinbruch bezugsfertig zu machen. Der Engpass bei der Beschaffung von Containern und die Kostenexplosion ist laut Stadtbaumeister Jürgen Thum jedoch nur zum kleinen Teil dem erhöhten Bedarf durch den Zuzug der Flüchtlinge im letzten Jahr geschuldet. Vielmehr spielen ganz allgemein die Preissteigerungen im Baugewerbe eine Rolle. Außerdem werden vermehrt Container für die Erweiterung von diversen Kinderbetreuungsangeboten eingesetzt.
Gutes Beispiel hierfür ist die Mittagbetreuung der Grundschule an der Kleinfeldstraße. Hier wurde erst kürzlich die eingeschossige Anlage aufgestockt. Die vorübergehend angemieteten und auf dem Volksfestplatz aufgestellten Container wurden inzwischen abgebaut und zurückgegeben. Doch auch hier lagen am Ende die Kosten für Abbau und Neuanschaffung erheblich über dem geplanten Soll, sodass der Bauausschuss in diesem Fall über eine Nachbesserung um rund 70.000 Euro zu entscheiden hatte.