Loriots Sketch „Herren im Bad“ mit Herr Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner hat Humorgeschichte geschrieben: Sechs Jahre nach dem Tod des berühmten Humoristen sitzen die beiden als Bronzefiguren in einer Granitwanne und spritzen sich gegenseitig mit Wasser an. Das Brunnen-Denkmal wurde vor kurzem eingeweiht und schmückt den Münsinger Dorfplatz.
Vicco von Bülow, besser bekannt als „Loriot“, lebte seit 1963 in Ammerland, einem Ortsteil der Gemeinde am Ostufer des Starnberger Sees. 2011 ist er gestorben. Es wurde hin und her diskutiert, ob und wie man den Ehrenbürger der Kommune besonders ehren solle. Schließlich entschied man sich für ein Denkmal mit den berühmten Knollennasenmännchen Herr Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner. Bekanntlich streiten die beiden gut situierten Herren um die Vorherrschaft in der Hotelbadewanne und diskutieren über Wassereinlassen, Temperatur und die Verwendung eines Gummientchens.
Geschaffen hat die Skulptur der Starnberger Bildhauer Max Wagner, von dem auch die Oskar-Maria-Graf-Statue in Aufkirchen und der „Sigi Sommer“ in der Münchner Fußgängerzone stammen. Das Loriot-Denkmal schuf Wagner in enger Abstimmung mit der Witwe und den Töchtern Bülows. Insbesondere die berühmten Knollennasen musste er mehrmals abändern, bis sie den Vorstellungen entsprachen.
Originell ist, dass aus den Mündern der beiden Badenden abwechselnd Wasser sprudelt, was ihren Streit symbolisieren soll. Bei den Bürgern, die bei schönem Wetter auf dem Dorfplatz ein Eis essen, kommt der Loriot-Brunnen gut an, wird bestaunt und fleißig fotografiert. Vergessen ist längst, dass die lokale Agenda Kultur die Idee „kitschig“ fand und der Gemeinderat große Bedenken hatte, für Skulptur und Wasserspiel jeweils 30.000 Euro auszugeben.