Mit neuem Vorstand, frischem Schwung und vielen Zielen möchte der Gautinger Kunstverein e.V. in den nächsten Monaten durchstarten. „Wir hatten in der vergangenen Zeit viel Wechsel in der Vorstandschaft. Damit konnte sich der Verein eher weniger auf anstehende Aktionen konzentrieren oder sich um die Mitglieder kümmern. Das wird jetzt anders“, meint der neue Vorstandsvorsitzende Bernd Wiedemann. Der Graphiker, Illustrator und Designer ist seit „vielen, vielen Jahren, eigentlich schon immer“ Vereinsmitglied und kennt die Wünsche der Gautinger Künstler. „Darauf wollen wir eingehen.“
Ihm zur Seite stehen die „Kunstvereinsneulinge” Gisela Franzke und Iris Rampf. Rampf bringt als Kunstpädagogin viel Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen und einige Kontakte zu Schulen, unter anderen zum Theresia-Gerhardinger-Gymnasium und dem ortsansässigen Otto-von-Taube-Gymnasium, mit.
„Das ist uns wichtig, denn wir wollen den vielen kunstinteressierten Jugendlichen im Ort eine Plattform bieten, Workshops gestalten und einfach ins Gespräch kommen“, so Wiedemann weiter. Die allererste Aktion dieser Art wurde bereits ein Erfolg: Vier Jugendliche gestalteten eine Skulptur aus Müllfundstücken, die zunächst im Rathaus ausgestellt ist und vielleicht sogar durch die Gemeinde angekauft wird.
Die bildende Künstlerin Franzke kam über die große Mexiko-Ausstellung 2015 zum Kunstverein. „Ich habe damals die Ausstellungsarbeit unterstützt und bin gern dem Kunstverein beigetreten“, erzählt Franzke. Über die „Mexikoschiene“ ergebe sich nun sogar eine langfristige Kooperation mit der Kunsthochschule in Mexiko-Stadt. „Das macht uns wahnsinnig stolz und eröffnet sehr viele Möglichkeiten für Projekte, für Austausch und Ausstellungen“, so Wiedemann. „Solche Kooperationen zwischen einer namhaften Uni und einem ehrenamtlich geführten Verein kann man sicher lange suchen. Wir sind uns der Vorreiterrolle bewusst.“
Aber auch ganz lokal im Verein soll viel passieren. „Wir diskutieren gerade eine Öffnung des Vereins für Literaten, Musiker und Darsteller. Für den Kunstverein wäre dies eine Bereicherung.“ Dem neuen Vorstand ist es weiterhin ein Hauptanliegen, dass sich die 110 Mitglieder gut kennen, sich gegenseitig vernetzen und somit eine gemeinsame Basis für ein gutes Miteinander schaffen.
„Wir wollen alle Mitglieder auf dem Schirm haben. Es gibt so viel Potenzial unter uns, das soll sichtbar werden. Dafür möchten wir eine Jahresausstellung organisieren“, so Wiedemann. „Aber vielleicht entstehen zwischen einzelnen Mitgliedern Austauschformen. Auch das ist gewünscht. Wir sind offen für alles.“