Nach dreijähriger Pause wurde 2015 erstmals wieder der „Ludwig-Pütrich-Preis“ auf der Weihnachtssitzung des Weilheimer Stadtrates vergeben. Ins Leben gerufen wurde der Preis 2001 für Personen oder Institutionen, die sich der Stadt gegenüber als Wohltäter gezeigt haben. Elisabeth Wiedemann-Scherr, damals 93 Jahre alt, ist eine solche Person. Die Seniorin ist in Weilheim als Künstlerin bekannt, so finden sich Werke von ihr, bunte Mosaikarbeiten, unter anderem im Krankenhaus, bei der Sparkasse Oberland und bei der Freiwilligen Feuerwehr in Weilheim. Den „Ludwig-Pütrich-Preis“ erhielt sie, weil sie ihr Haus in der Münchener Straße dem Bürgerheim für Betreutes Wohnen übereignet hatte.
Dieser Tage war es nun soweit und das renovierte, sanierte und erweiterte Gebäude wurde offiziell eingeweiht. In Anwesenheit von Elisabeth Wiedemann-Scherr, Bürgermeister Horst Martin und Angelika Flock sowie von Architekt Christoph Roppelt, Einrichtungsleiter Rainer Schlosser, einiger Stadträte sowie der Geistlichen Eberhard Hadem und Ralf Nessbauer, die den kirchlichen Segen spendeten, eröffnete Markus Loth feierlich den „Quasi-Neubau“. „Hier werden die Senioren sicher gut zurecht kommen und können sich rundum wohlfühlen“, so Markus Loth in seiner Ansprache.
Das Gebäude in der Münchener Straße 2 hatte der Spenglermeister Basilius Wiedemann im Jahr 1904 für damals 18.400 Mark errichten lassen. 1960 war es grundlegend saniert worden und wurde jetzt nach der Übereignung noch einmal saniert und erweitert. Zehn Wohnungen finden darin Platz, von 33 bis 78 Quadratmetern groß, alle sind barrierefrei, denn ein Fahrstuhl sowie eine Hebebühne wurden nachgerüstet. Der Mietpreis beträgt 11,30 Euro pro Quadratmeter, dazu kommen Nebenkosten und die jeweils fällige Betreuungspauschale. Vergeben sind sie alle schon, die Warteliste ist lang.
Rund 16 Monate hatte die Umbauzeit gedauert, führte Architekt Christoph Roppelt aus. Etwa 1,5 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Das sanierte Haus habe jetzt „annähernd einen Neubauzustand“ erreicht. Den neuen Bewohnern wünschten die beiden Geistlichen in ihrem „Heim der Sicherheit“ eine Zeit „der Gnade und des Heils“.