Im Rahmen ihres Forschungsauftrags präsentiert Dr. Edith Raim am Mittwoch, 21. Juni, um 19.30 Uhr, im Kultur- und Tagungszentrum Murnau interessante Ergebnisse ihrer Arbeit. Dabei geht die Wissenschaftlerin der Frage nach, ob sich die Sichtweisen von Zeitzeugen und Historikern in Hinblick auf den Nationalsozialismus so stark unterscheiden, dass keine gemeinsame historische Erzählung mehr möglich ist. Raim untersucht hierbei insbesondere die Wechselbeziehung zwischen Historikern und Zeitzeugen anhand von exemplarischen Lebensläufen.
Unterscheiden sich die Sichtweisen auf den Nationalsozialismus so stark, dass keine gemeinsame stimmige historische Erzählung mehr möglich ist? Benutzen Historiker Zeitzeugen nur als Stichwortgeber und sprechen umgekehrt Zeitzeugen den Historikern die Kompetenz ab? Anhand von exemplarischen Lebensläufen werden in einem von der Historikerin Dr. Edith Raim moderierten Zeitzeugengespräch Anpassung, Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Ein Videoausschnitt aus einem Interview mit dem Fotografen Werner Kraus (1922-2011) beleuchtet Erfahrungen aus Murnau.
2016 erhielt die Wissenschaftlerin vom Markt Murnau den Auftrag, die Geschichte des Ortes zwischen 1919 bis in die 1950er Jahre zu erforschen. Im Rahmen dieses auf rund zwei Jahre angelegten Forschungsauftrags erhoffen sich Edith Raim und Dr. Marion Hruschka, Leiterin des Marktarchivs, weiterführende Hinweise aus der Bevölkerung.
Edith Raim, geboren 1965 in München, studierte Geschichte und Germanistik in München und Princeton (USA). 1991 hat sie mit der Arbeit „Die Dachauer KZ-Außenkommandos Kaufering und Mühldorf. Rüstungsbauten und Zwangsarbeit im letzten Kriegsjahr 1944/45” in München promoviert.