Als drittgrößte Stadt Deutschlands belegt München gegenüber vergleichbaren Metropolen wie Hamburg, Frankfurt oder Berlin kontinuierlich den Spitzenplatz bei der Sicherheitslage; daran hat sich im vergangenen Jahr nichts geändert – das ergibt der Sicherheitsreport 2016, den das Polizeipräsidium München Ende April herausgegeben hat. Polizeipräsident Hubertus Andrä erklärt: „Jeder in der Stadt und im Landkreis kann sich sicher fühlen, denn die Landeshauptstadt ist und bleibt auch weiterhin die sicherste Millionenstadt Deutschlands.”
Außerdem ist die Anzahl der Gesamtstraftaten im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre zurückgegangen – um ganze 8,8 Prozent. Die sogenannte Häufigkeitszahl, die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, ist ebenso deutlich gesunken: 2010 lag sie bei 6.675 Straftaten, vergangenes Jahr nur noch bei 6.128. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent. Und das Polizeipräsidium München kann stolz sein: Die Aufklärungsquote wurde auf hervorragende 61,1 Prozent verbessert. 60.739 Fälle wurden als geklärt gemeldet; 44.688 Tatverdächtige ermittelt.
Besonders erfolgreich ist die Polizei beim Aufklären von Gewaltdelikten: Vier von fünf werden gelöst; das entspricht einer Aufklärungsquote von 80,2 Prozent.
Mehr als ein Drittel der Tatverdächtigen, die 2016 ermittelt wurden, haben ihren Wohnsitz außerhalb Münchens. 17.172 nicht in der Landeshauptstadt gemeldeten Tätern wurden 23.034 Delikte im Stadtgebiet nachgewiesen. Das entspricht einem Anteil von 37,9 Prozent aller geklärten Taten.
Seit Jahren sind Auswärtige überproportional vertreten, wenn es um schwere Diebstähle geht, außerdem bei Vermögens- und Fälschungsverbrechen. Der Anteil auswärtiger Einbrecher stieg auf 55 Prozent. Bei Gewaltdelikten sind Menschen mit Wohnsitz außerhalb der Stadt deutlich weniger häufig die Täter, nur 31,8 Prozent der geklärten Delikte wurden von ihnen begangen.
1.540 Mal sind Menschen in München in fremde Wohnungen eingestiegen, um dort zu stehlen. Damit bleibt Wohnungseinbruchsdiebstahl ein „Dauerbrenner” für die Münchner Polizei. Der Zehn-Jahres-Höchststand bei Einbrüchen wurde 2014 erreicht, im vergangenen Jahr wurde dieser deutlich unterschritten, um ganze 15,7 Prozent. Dennoch: „Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs hat fortlaufend allerhöchste Priorität”, sagt Polizeipräsident Andrä. „Die Kriminalstatistik zeigt bereits, dass Prävention wiederholt Wirkung gezeigt hat, denn beinahe jeder zweite Wohnungseinbruch 2016 blieb im Versuchsstadium stecken.” Weiterhin würden die Beamten durch intensive Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit sowie den Einsatz neuester Technik alles daran setzen, Einbrecher hinter Gitter zu bekommen.
Unterschiedliche Verbrechen fallen unter den Überbegriff der Gewaltstraftaten. Seit 2007 setzen sich die Delikte fast unverändert zusammen: Gefährliche und schwere Körperverletzung haben weiterhin den größten Anteil mit vier von fünf Verbrechen. Mit großem Abstand folgen Raubstraftaten mit 15 Prozent und Vergewaltigungen mit 4,2 Prozent. Tötungsdelikte machen lediglich ein Prozent aus.