Schöne neue Digitalwelt

Veröffentlicht am 28.04.2017 09:48

Verdiente Unternehmer und langjährige Firmeninhaber wurden beim Wirtschaftsempfang der Stadt Germering ausgezeichnet. (Foto: pst)

Traditionsbetrieb, Global Player, Start-up, Handwerker – beim Wirtschaftsempfang der Stadt Germering zeigte sich zum neunten Mal, wie vielfältig die heimische Wirtschaft ist. „Intensive, fruchtbare Gespräche“, hatte Oberbürgermeister Andreas Haas seinen Gästen in der Stadthalle gewünscht. Diese Gelegenheit haben sie eifrig genutzt. Im Mittelpunkt der Feier, die musikalisch von der Big Band des Max-Born-Gymnasiums umrahmt wurde, stand aber der Dank an die vielen Jahre der Treue, die die Gewerbetreibenden der Stadt gehalten haben.

Für langjährige Firmenjubiläen zeichnete sie Haas, attestiert von Petra Tech (Sachgebiet Wirtschaft) und Gewerbereferent Albert Metz aus. Applaus gab es für Pia Grüner, die ihre Ausbildung zur Schuhmacherin als Landessiegerin und dritte Bundessiegerin beendet hat sowie für die Grüner Schuh Service GmbH die zum „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ gekürt wurde. Auf die Bühne geholt wurden auch Jürgen Biffar, MINT-Botschafter des Jahres 2016, Step Ahead (Innovationspreis IT 2016, IHK-Ausbildungssiegel 2016 und Gütesiegel „Software made in Germany“) sowie die DMS Beratungs- und Projektgesellschaft (Teilnehmerurkunde am Umweltpaket Bayern).

In seiner Ansprache berichtete Haas, dass die Stadt mit dem Arbeitskreis Einzelhandel und dem Stadtmarketing eine Imagekampagne plane. „Aus Germering soll dank aussagekräftiger, eigenständiger Marken ein noch attraktiverer Wirtschaftsstandort, Wohn- und Einkaufsort werden“. Außerdem werde ein Handbuch für Gewerbetreibende realisiert. Darin erfahren sie, wie sie die Innenstadt rund um ihr Geschäft werbewirksam gestalten können.

Mit digitaler Bildung fit für die Zukunft

Lob gab es für den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und den Wirtschaftsverband, die unter anderem Jugendliche für Berufe in der Computer-Branche begeistern. „Die digitale Transformation ist unser Geschäft“, so Wirtschaftsverbandsvorsitzender Jürgen Biffar in seiner Ansprache. Er habe aber erkannt, dass viele dies als Bedrohung wahrnehmen. „Zu behaupten, die Ängste dieser Menschen seien nicht rational, wäre arrogant“, gab Biffar zu. Dies könnte dazu führen, dass „wir künftig noch mehr radikale, autokratische Führer bekommen“. Um entgegenzusteuern, müssten optimale Voraussetzungen geschaffen werden, damit Unternehmen zukunftssichere Arbeitsplätze bieten könnten. Außerdem müssten die Bürger durch Bildung, beziehungsweise digitale Bildung, fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht werden. Den Schulen stellte Biffar allerdings ein „katastrophales“ Zeugnis bezüglich der digitalen Bildung aus. „Die Germeringer Wirtschaft hat deswegen im letzten Jahr das Programm 'digitale Bildung' aufgenommen“. Sorge bereitet Biffar die Hotelsituation. Er forderte die Politiker auf, die Planungen für den Bau eines Hotels bei der Stadthalle voranzutreiben.

Im Rahmen der Veranstaltung stellte Wolfgang Bauer, Geschäftsführer der Allnet GmbH, sein weltweit agierendes Unternehmen vor. Der Hersteller und Distributor für Produkte im Bereich der Netzwerktechnik und Telekommunikation gab den Germeringern einen Einblick in die bevorstehende digitale Transformation. Mobile Rechenzentren, LED als Datenüberträger und Begriffe wie Blockchain Technology, Cloud Billing und Light Fidelity ließen die Gäste staunen. Die prosperierende Firma plant übrigens derzeit ein zwölf- bis 14-stöckiges Bürogebäude im Germeringer Norden. Dort soll auch der Betriebskindergarten „Allnest“ neue Räume bekommen.